Erfahrungen - Höhere Maschinendynamik

  • Hey,

    hier findet ihr meine Erfahrungen zum Fach Höhere Maschinendynamik im Pflichtbereich des Maschinenbau-Masters:

    (Im Gegensatz zu den anderen Fächern, mit denen ich im Wintersemester meine Zeit verbracht habe, hat man bei HMD als Maschinenbauer/in keine Wahl - z.B. WI/MBs aber schon, daher hier meine Einschätzung.)


    HMD - HÖHERE MASCHINENDYNAMIK - ERFAHRUNGEN - WISE 18/19


    Höhere Maschinendynamik

    Prof. Schweizer, AD

    Wintersemester, Pflichtbereich, 6 CP

    Schriftliche Prüfung


    Vorlesung: Di 08:00 - 09:40 & Mi 09:50 - 11:30

    Vorrechenübung: Do 13:30 - 15:10

    Gruppenübung: Anmeldung über Moodle, Auswahl aus verschiedenen Terminen

    Vorlesungsunterlagen über Moodle-Kurs


    Inhalt:

    Das Fach HMD ist in zwei Teile aufgeteilt: Mehrkörperdynamik und Schwingungslehre. Es werden unter anderem räumliche Drehungen, Bindungsgleichungen, die Formulierung von Bewegungsgleichungen auf zwei unterschiedliche Arten (Absolutkoordinaten und Relativkoordinaten) und eben Schwingungen inkl. modaler Entkopplung besprochen. Von der Denkweise her ist die Höhere Maschinendynamik dem Bachelor-Schweizer-Fach TM3 ähnlich.


    Voraussetzungen:

    Solide TM3-Kenntnisse schaden natürlich nicht, aber ohne gehts auch. Viel wichtiger ist es, dass man kein Problem mit Matrizen (die werden gerne viel miteinander multipliziert) und Vektoren hat. Und halbwegs ordentlich zu schreiben, hat auch seine Vorteile, damit es im HMD-Index-Dschungel nicht komplett unübersichtlich wird.


    Ablauf:

    Pro Woche gibt es zwei Vorlesungen, eine Vorrechenübung und eine Gruppenübung. In der Vorlesung erklärt Prof. Schweizer die Theorie, dabei schreibt er auf seine aus TM3 bekannten Lückentext-Folien (anders als damals werden die Folien aber lückenfrei hochgeladen, also muss man nicht mitschreiben). Allgemein fand ich die Vorlesung viel angenehmer als TM3, Prof. Schweizer erklärt nachvollziehbar und ausführlich. Die Vorlesung an sich halte ich tatsächlich für gut - für die Klausur braucht man sie allerdings nicht. Die Aufgaben zur wöchentlichen Vorrechenübung werden im Voraus hochgeladen - offizielle Lösungen jedoch nicht, sondern nur ein Lückentext, den man dann während der Vorrechenübung ergänzen kann (das war mir jedoch zu viel Stress - wenn ich mitschreibe, kann ich nicht mehr so gut zuhören). Ich fand die Qualität und den Nutzen der Vorrechenübung von Woche zu Woche unterschiedlich (und eine ordentliche Musterlösung hätte mir mehr gebracht, aber das ist ein anderes Thema). Zu den Aufgaben der Gruppenübungen werden vollständige Lösungen veröffentlicht. Zu den Gruppenübungen selbst kann ich nichts sagen, da die Aufgaben ziemlich leicht sind und ich deshalb nicht zu der Übung gegangen bin und stattdessen die Aufgaben alleine bearbeitet habe.


    Prüfung:

    Die Prüfung ist schriftlich und besteht aus drei Aufgaben (1. Räumliche Drehungen/Relativmechanik; 2. Absolutkoordinaten oder Relativkoordinaten; 3. Schwingungen). Dieses Jahr wurde die Prüfung am 21. März geschrieben.

    Sie dauert 2,5 h und ist ziemliches Kampfrechnen (und ja, das ist über 2,5 h ganz schön anstrengend). Neben der offiziellen großen Formelsammlung ist ein Taschenrechner als Hilfsmittel zugelassen. Die Altklausuren (momentan acht Stück) werden inkl. Lösungen auf moodle bereitgestellt, also kann man einen Eindruck gewinnen, was erwartet wird (Ein kleiner Hinweis aus eigener Erfahrung: Wer die Altklausuren von alt nach neu rechnet, sollte sich nicht zu früh freuen - die ältesten beiden sind um einiges leichter als der Rest). Ich hatte eine sehr gute Note; der Schnitt war 3,5 und die Durchfallquote 27 % (laut Tucan).


    Einschätzung:

    Wie viel Aufwand HMD ist, hängt von dem persönlichen Ziel ab (Talent fürs Kampfrechnen bringt natürlich auch sehr viel...):

    Wer Vier gewinnt spielen möchte, kann Vorlesung und Übung überspringen und sich direkt anhand der Altklausuren beibringen, was zu tun ist.

    Für eine bessere Note würde ich zusätzlich zur Bearbeitung von Gruppen- und Vorrechenübungen raten, wobei zumindest die Gruppenübungen doch deutlich unter dem Klausurniveau sind.

    Wer (wie ich alte Idealistin...) zusätzlich lernen möchte, wieso, weshalb, warum man das alle so rechnet - auch wenn man dieses Wissen nicht für die Prüfung braucht, dem kann ich die Vorlesung empfehlen.

    Im Großen und Ganzen fand ich HMD angenehmer als TM3 (wobei das keine große Kunst ist).

    An die WIs: Wenn ihr möglichst leichte Fächer wollt, nehmt nicht HMD, sondern macht NumBe und Messtechnik; wenn ihr ein nützliches Fach wollt, macht TSL; wenn ihr TM3 geliebt habt, dann macht HMD.


    Tipp:

    HMD ist formellastig. Die aus gut 80 Folien bestehende Formelsammlung ist zugelassenes Hilfsmittel in der Klausur, daher bietet es sich an, diese bereits ab Beginn des Semesters bei der Bearbeitung der Übungsaufgaben zu verwenden (und wenn die aktuelle Formelsammlung erst sehr spät hochgeladen wird, wie es dieses Jahr der Fall war, kann man vorher ja die vom vorherigen Jahr verwenden).


    Bei Fragen zu meinem Bericht könnt ihr die gerne hier stellen.


    Liebe Grüße


    Melly

  • Sehr gut formuliert!
    Mein persönlicher Tipp (ich habe mich mit HMD ziemlich abgeplagt) wäre noch, ALLE Altklausuren MINDESTENS 2x, eher 3x zu rechnen. Das bringt die nötige Routine in das Lösen der Aufgabentypen rein.

    Gruß & good luck all