Das 1 Mio Km Versprechen

  • Hi Leute,
    in der Vorlesung hat Prof. Dostal ja gesagt das Daimler Trucks ein 1Mio Km Versprechen abgibt. Diese 1Mio km kann man aber in der Realität niemals selber erproben, da das viel zu lange dauern würde. Ich bin mir nun nicht mehr ganz sicher wieso man trotzdem das Versprechen geben kann.
    Es werden ja auf jeden Fall Fahrversuche durchgeführt. Nehmen wir mal an 10.000km. Dann wird geschaut wie sich das Fzg. verhält und die restliche Distanz simuliert????
    Hier kann ich mich leider nicht mehr daran erinnern wie das genau war....


    Ich bitte um Hilfe =)
    Grüße

  • Ich hab im Hinterkopf, dass unter extremen Bedingungen getestet wird um nach 10tkm schon eine Belastung wie nach 1 Mio km Normalbetrieb zu erreichen. Er hat mal was erzählt zu 3000 hm hoch und runter voll beladen und Stundenlange Schlechtwegeerprobungen.

  • Das ist weniger ein Versprechen an die Kunden als ein internes Entwicklungsziel soweit ich das verstanden habe und ja das wird per Belastungssimulation nachgewiesen aber tatsächlich auch in der Praxis nur werden diese Versuche dann eben erst fertig wenn das Produkt schon auf dem Markt ist.

  • Ich hab zwar die Vorlesung nicht besucht aber mal als HiWi an der MPA gearbeitet... Was wir da gemacht haben war die Proben unter erhöhten Belastungen zu testen und dann zu sehen wie sehr alten sie um dann mit mathematischen Methoden das auf Normalbedingungen zu rechnen. Beispiel: Ein Eisklotz soll 1h bei 20°C leben ich kann aber nur Versuche von maximal 5 Minuten machen. Nehmen wir den Arrhenius Ansatz (math. Werkzeug) so muss ich einen Punkt definieren bei dem ich sagen mein Bauteil versagt, also bei dem Eisklotz z.B. wenn 50% des Volumens geschmolzen sind und erhöhre die Beanspruchung. Messe ich jetzt bei 30°C, 40°C,50°C und 60°C und lege eine Gerade durch die Punkte bei der 50% des Volumens weg sind, aufgetragen über die Temperatur kann ich grob abschätzen wie lange der Eisklotz bei 10°C, 20°C oder gar 100°C lebt.
    Das ist alles sehr flapsig ausgedrückt und ich würde mich da jetzt auch auf kein Streitgespräch mit einem Experten einlassen aber ich hoffe ich konnte helfen (wenn man überhaupt versteht was ich da geschrieben hab)


    Pual

    „Scherz ist die drittbeste Tarnung. Die zweitbeste: Sentimentalität. Aber die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand.“ (Max Frisch)

  • War gestern bei der Konkurrenz von MAN


    Die testen, vermutlich wie Mercedes-Benz auch, den Motor z. B. 3000h bei Volllast

    Wer andern 1000 Bratwürste brät, hat ein TU-Darmstadt-Bratwurst-Bratgerät!


    Berichte von meiner Exmatrikulierung sind stark übertrieben 8o ;)

  • Hi Leute,
    in der Vorlesung hat Prof. Dostal ja gesagt das Daimler Trucks ein 1Mio Km Versprechen abgibt. Diese 1Mio km kann man aber in der Realität niemals selber erproben, da das viel zu lange dauern würde. Ich bin mir nun nicht mehr ganz sicher wieso man trotzdem das Versprechen geben kann.
    Es werden ja auf jeden Fall Fahrversuche durchgeführt. Nehmen wir mal an 10.000km. Dann wird geschaut wie sich das Fzg. verhält und die restliche Distanz simuliert????
    Hier kann ich mich leider nicht mehr daran erinnern wie das genau war....


    Ich bitte um Hilfe =)
    Grüße


    1Mio sind für einen LKW wirklich keine Seltenheit sondern eher normal. Von daher kann man aus Erfahrung recht gut einschätzen wie lange etwas hält.
    Der Daimler weiß ja auch was bei seinen Autos bei den ersten 200000km passiert.

  • Zitat

    1Mio sind für einen LKW wirklich keine Seltenheit sondern eher normal. Von daher kann man aus Erfahrung recht gut einschätzen wie lange etwas hält.
    Der Daimler weiß ja auch was bei seinen Autos bei den ersten 200000km passiert.


    Da insbesondere der Daimler seine Autos heute gar nicht mehr selber baut, sondern lediglich aus kostengünstig beauftragten Zulieferteilen zusammennagelt, glaube ich nicht, dass er wirklich weiß, was mit seinen Autos auf 200.000 km alles passieren kann. Da hilft nur Daumen drücken. Der Rest ist statistische Wahrscheinlichkeit. ;)




    Ansonsten stimme ich Paul zu. Lebensdaueraussagen basieren in der Technik immer sowohl auf Erfahrungswerten als auch auf Tests mit überhöhten Anforderungen, die miteinander korreliert werden.


  • Da insbesondere der Daimler seine Autos heute gar nicht mehr selber baut, sondern lediglich aus kostengünstig beauftragten Zulieferteilen zusammennagelt, glaube ich nicht, dass er wirklich weiß, was mit seinen Autos auf 200.000 km alles passieren kann. Da hilft nur Daumen drücken. Der Rest ist statistische Wahrscheinlichkeit. ;)

    Ich würde dir empfehlen, irgendeinen deiner Kollegen über "Qualitätsmanagement", "Lieferantenmanagement" und "Lieferantenbewertung" zu fragen. Der wird dir viel mehr erzählen als nur Daumendrücken. ;)