Das Fach (bzw. die Kombination aus beiden Fächern) befindet sich seit letztem Semester auf der Positivliste des Studium Generale Bereichs. Eigentlich handelt es sich dabei um 1./2. Semester-Vorlesungen für die Wirtschaftsinformatiker. Ich habe die Prüfung jetzt im Sommersemester gemacht und dachte ich schreibe mal ein paar Zeilen dazu, da ich die Vorlesungen in Summe echt interessant fand.
Grundzüge der Wirtschaftsinformatik ist eine reine Vorlesung und wird anscheinend jedes Semester gehalten - mit wechselnden Dozenten, aber gleichen Inhalten. Ich habe mit der Vorlesungsaufzeichnung aus dem Wintersemester die Vorlesung "besucht" und Prof. Buxmann macht einen echt netten Eindruck. Letztlich besteht der Großteil für diesen Teil der Modulklausur aus auszuwendiglernen, es hält sich aber vom Umfang her im Rahmen. Dazu kommen noch kleinere Aufgaben aus den Bereichen binäre Zahlensystemene, Datenbanksysteme, SQL, Standardisierungsprobleme. Ist aber vom Anspruch her alles auf niedrigem Niveau (es werden verschiedene Themen angekratzt, aber wirklich tief geht es nicht in die Materie) und es gibt auch keine extra Übung, sondern die Inhalte, die man hier wissen muss, werden im Rahmen der Vorlesung behandelt.
Grundlagen der Programmierung in Java wird von zwei Mitarbeitern des Instituts gehalten, die einen wahnsinnig guten und studentennahen Job machen. Die Lehre in diesem Fach ist wirklich ganz hervorragend, da könnte sich so manche Maschinenbau-Vorlesung eine Scheibe von abschneiden. Angeboten werden Vorlesung (auch mit Aufzeichnung) und wöchentliche Übungen. Sprechstunden gibt es sogar auch online per Videochat (wobei ich das nicht genutzt habe) und im moodle-Forum werden Fragen auch ausführlich und zeitnah beantwortet.
Die Vorlesung ist sehr didaktisch aufgebaut und es läuft meist so ab, dass erklärt wird, wie die Programmierung bei objektorientierten Programmiersprachen bzw. Java im Speziellen aufgebaut ist, danach kommen Beispiele, die dann auch in der Vorlesung in der Programmierumgebung regelmäßig ausprobiert werden. Pro Vorlesung gibt es außerdem meist 1-2 "Pingos". Da werden verschiedene Fragen an die Studenten gestellt mit Auswahlmöglichkeiten und jeder Vorlesungsteilnehmer hat dann die Möglichkeit in Echtzeit per Smartphone oder Laptop an der Umfrage (anonym) teilzunehmen. Damit wird der Stoff nochmal auf Verständnis abgeprüft und die Dozenten bekommen direktes Feedback, ob der Stoff größtenteils verstanden wurde oder nicht. Fand ich ne innovative, gute Sache, auch wenn ich ja nur die Aufzeichnung geschaut habe.
Außerdem sind die Vorlesungsfolien gekennzeichnet: Da gibt es "Exkurs"-Folien, die für die Prüfung irrelevant sind und "Erweitert"-Folien, die vom Verständnis etwas anspruchsvoller sind, und in Summe maximal 25% der Klausur ausmachen.
In der Übung programmiert man dann tatsächlich im Wesentlichen selbst.
Die Klausur besteht aus zwei Teilen - 50% GdW, 50% GdP, wobei es nur eine Note auf die Gesamtpunktzahl aus beiden Teilen gibt. Es gibt 6 CP für die Modulklausur. Im GdP-Teil ist etwa die Hälfte tatsächliches Programmieren, also man schreibt den Programmcode, den man normalerweise im PC eintippt, eben aufs Papier... ich fand es hier ganz gut, die Übungen tatsächlich auch mal per Hand zu lösen. In der Programmierumgebung wird einem gerade bei der Syntax in der Regel ja doch stark geholfen, sodass man dann in der Klausur womöglich unsicher ist.
Der Notenschnitt lag dieses Semester bei etwa 200 Teilnehmern bei 3,1, Durchfallquote etwa 15%. Wenn man sich etwas ausführlicher vorbereitet (habe ich, auch aus Interesse an der Thematik, gemacht), ist aber eine 1,x mit Sicherheit machbar. Ich fand die Klausur jedenfalls absolut fair gestellt. Ist zwar nicht geschenkt, aber es werden auch keine unlösbaren Aufgaben gestellt. Aufwand fürs Lernen war bei mir etwa 1 Monat (hatte die Zeit dieses Semester...), wenn man eher nur auf die CPs aus ist, ist die Klausur mit 2 Wochen Lernaufwand aber mit Sicherheit auch zu bestehen.
Fazit: Wer sich eh für Programmierung interessiert, der hat hier die Möglichkeit in einem Fach mit exzellenter Lehre, die Hälfte der Studium Generale CP mit fairem Aufwand und fairer Note zu bekommen. Für mich war's auf jeden Fall das beste/interessanteste Studium Generale Fach!