Prüfungspotokoll UT 1+2

  • Hallo Leute,


    hier noch ein weiteres Protokoll vom 25.11. UT 1+2


    Grundsätzlich werden beide Teile selten gleichzeitig geprüft. Aber davor braucht man sich nicht zu scheuen, denn der Schwierigkeitsgrad in der Prüfung selbst ist der gleiche. Man benötigt lediglich mehr Zeit für die Vorbereitung.


    Man hat im schriftlichen Teil glaube ich 25 min. Zeit. Das ist zwar äußerst knapp, aber man sollte sich darauf beschränken, nicht alles hinzuschreiben was man weiß, sondern nur das Wichtigste. Zusätzliche Fragen kommen dann im mündlichen Teil. Wie schon oft berichtet, geht Prof. Groche dann auf die Fehler aus dem schriftlichen Teil ein und gibt einem genügend Zeit zum Nachdenken. Selbst wenn man eine falsche Antwort gibt, fragt Prof. Groche nach, ob das wirklich so ist. Wenn man sich dann korrigiert und eine gute Begründung abgibt zählt das nicht als Fehler. Tipp: die Pause zwischen schriftl. und mündl. Teil nutzen um nicht beantwortete Fragen aus dem schriftl. Teil im Kopf zu beantworten und über mögliche Fragen im mündl. Teil nachzudenken und sich passende Antworten zu überlegen. Das hat mir dann etwas geholfen.


    schriftlich:


    FEM
    - welche Gleichung
    - Zielsetzung
    - Unterschied implizit/explizit (wofür angewendet)


    Streckziehen (konventionell)
    - Verfahren zeichnen
    - Spannungsverläufe der verschiedenen Prozessstadien (3x: reine Biegung, Biegung mit überlagertem Zug 1x als elast./plastisch und 1x vollplastisch)
    - Versagensformen -> warum und wo treten diese auf?


    Halbwarmtiefziehen
    - Verfahren zeichnen
    - Vorteile/Nachteile gegenüber dem Tiefziehen
    - mögliche Versagensformen des Blechs (+ an welchen Stellen genau)


    Hohlgleitziehen ohne Innenwerkzeug
    - Verfahren zeichnen
    - Spannungsverläufe konstruieren
    - welche Versagensformen (Faltenbildung, Rattermarken, Durchziehen/Abreißen -> es hat gereicht diese zu nennen, Digramm war nicht nötig)?


    Schmieden
    - Temperatur über Zeit Verlauf zeichnen inkl. Normalisieren und Vergüten
    - Welche unerwünschten Effekte können durch Härteverfahren entstehen
    - Wie kann man diesen entgegenwirken?


    Thixoforming
    - Verlauf der Viskosität über der Zeit
    - Welches Gefüge muss für Thixoforming vorliegen?
    - Verfahrensschritte des Thixoforming (Vormaterialherstellung z.B. elektromagnetisches Rühren, Trennen, Wiedererwärmen, eig. Thixoverfahren z.B. Thixoschmieden)



    mündliche Nachfragen:


    Streckziehen
    - genauere Erläuterungen der Spannungsdiagramme (bei Biegung mit überlagertem Zug im vollplastischen Bereich -> ist da die Spannung betragsmäßig gleich an Ober- und Unterseite? --> nein, die Spannung fällt etwas ab von Ober- zu Unterseite da ja Biegung nachwievor überlagert ist)
    - wo genau entstehen Risse? (-> Blechoberseite durch zu hohe Zugspannungen; bei großer Reibung zwischen Stempel und Blech werden die Bereiche, die keinen Kontakt zum Stempel haben am stärksten gedehnt dort kommt es dann zu Rissen)
    - würde man die Reibung erhöhen wollen zwischen Stempel und Blech, was müsste man machen? (hier wollte er auf höhere Flächenpressungen, Erhöhung der Oberflächenrauigkeit und der Verzicht auf Schmiermittel hinaus; auch das Stribeckdiagramm half bei der Argumentation -> Einfluss von dyn. Viskosität, Gleitgeschwindigkeit und Normalspannung)


    Schmieden
    - welcher Zustand herrscht nach dem Härten und welcher nach dem Anlassen / wie unterscheiden sich die Eigenschaften (Gefüge im instabilen Zustand, Eigenspannungen / R_m, R_p, A, Z ändern sich)


    Hohlgleitziehen
    - genauere Erläuterung der Spannungsverläufe und der Koordinatensysteme für die Spannungen
    - Ist der Wanddickenverlauf des Rohrs überall gleich? (nein, er dickt in der Umformzone auf)
    - Warum passiert das, wie kann man dem entgegenwirken? (Führung mit Innenwerkzeug -> fliegender Stopfen)
    - Warum kann man das mit einem "fliegenden" Stopfen machen? (-> auf den Stopfen wirkt die Reibkraft an der Schräge des Werkzeugs (Vertikalkomponente) und der Wand in Ziehrichtung und gleichzeitig wirkt die Vertikalkomponente der Radialspannung entegen der Ziehrichtung --> diese Kräfte stehen dann im Gleichgewicht, deswegen keine Fixierung des Stopfens nötig)


    Eine sehr angenehme Prüfungsatmosphäre! Prof. Groche ist sehr freundlich und stellt die Fragen sehr fair. Sodass bei guter Vorbereitung, man auch keine Probleme in der Prüfung haben wird! Am Ende kam sowohl für Teil 1 als auch für Teil 2 eine sehr gute Note raus (ohne Übungsteilnahme). Für die Vorbereitung haben die Protokolle am meisten geholfen.


    Euch allen viel Erfolg!!!

  • - Welche unerwünschten Effekte können durch Härteverfahren entstehen
    - Wie kann man diesen entgegenwirken?

    Kann mir das jemand erklären? Ich hätte Fehler genanntn (Grobkorn und/oder Randentkohlung bei zu langer Glühdauer und Verbranntes Gefüge bei zu hoher Temp), aber da passt die zweite Frage dann ja nicht?