Protokoll 11.07.18

  • MS II Protokoll vom 11.07.2018


    Hier mal meine Eindrücke von der mündlichen Prüfung bei Professor Rinderknecht. Erinnere mich nicht mehr an alle Fragen, wer Fehler findet, darf sie behalten.


    Mein Beispielsystem war der magnetgelagerte Schwungmassenspeicher des Instituts. Zum Einstieg sollte ich allgemein das Prinzip der Magnetlagerung vorstellen. Professor Rinderknecht hat da immer wieder kleine Rückfragen eingestreut. Bei Betrachtung der Kraft ausgehend vom Prinzip der virtuellen Verrückung als Ableitung der mechanischen Arbeit, war die Frage, wie sich die elektrische Arbeit verhält, wenn B konstant gehalten wird. Weiterhin, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um B für verschiedene Luftspaltgrößen gleich einzustellen (Strom verstellen). Auf meine Erklärung der Notwendigkeit einer Regelung aufgrund der Kraft-Weg-Charakteristik, wollte er wissen, welche Vorteile Differanzansteuerung und Differenzwicklung dabei bringen können. Zu Homo- und Heteropolarlagerung hat er nachgefragt, welche Vorteile sich für eine Homopolarlagerung ergeben und wie sie deren Charakteristik weiter verbessert haben (Stichwort magnetischer Kurzschluss). Dann wollte er wissen, ob ich mir auch eine andere Lageranordnung vorstellen könnte, bei der weniger Aktoren benötigt werden. Da stand ich etwas auf dem Schlauch, eine Feder kann an einem rotierenden System ja nicht angebracht werden, er hat dann aufgelöst, dass es reicht, um den Umfang drei Lager mit je 120° Winkel zueinander anstelle von vier im 90° Winkel anzubringen, macht das System aber natürlich komplizierter zu regeln.


    Dann Themenwechsel zur funktionalen Sicherheit, zuerst wollte er wissen, welche Schäden im Sinne der funktionalen Sicherheit ich mir an dem System vorstellen könnte. Da ist wichtig zu erwähnen, dass Schäden i.S.d.f.S. sich insbesondere auf Schäden außerhalb des eigentlichen Systems an Menschen und wertvollen Gütern beziehen und nicht die Verfügbarkeit des Systems betreffen. Angenommen das System wird von einem Menschen analog zu einem Automobil von seinem Fahrer betrieben, ist jedoch mit einem Containment ausgestattet. In welchem Fall tritt ein Schaden i.S.d.f.S. auf, wie bewerten Sie das Risiko bei einem Vorgehen analog zu dem in ISO 26262?


    Abschließen noch ein kurzer Exkurs zu Elektromotoren, gewählt werden soll zwischen Asynchron- und Synchronmotor mit PM. Welcher ist besser geeignet mit Zielsetzung möglichst niedriger Verluste, welcher bei möglichst hoher Dynamik? Da wollte er insbesondere hören, dass beim Synchronmotor mit PM auch ohne angelegte Spannung zwei Verlustarten, einerseits Wirbelstromverluste andererseits magnetische Verluste durch Ummagnetisierung auftreten und dazu noch eine Hysteresekennlinie gezeichnet haben.


    Das war’s, die Bewertung war fair, auch wenn mal ein Begriff nicht direkt kam oder ich mir unsicher war, hat Prof. Rinderknecht ruhig und entspannt nachgefragt und die Möglichkeit gegeben da noch zu sagen, was er hören möchte. Das heißt aber natürlich auch, dass er ein gutes Gespür für Unsicherheiten hat und da konsequent nachhakt.

  • Weiß nicht mehr genau, welche Bezeichnungen Prof. Rinderknecht da verwendet hat.
    Kann auch sein, dass ich virtuelle Verrückung und virtuelle Arbeit an der Stelle verwechselt habe, es ging mir halt darum, dass die Kraft als Ableitung der Arbeit nach dem Weg ermittelt werden kann, auch wenn eine tatsächliche Bewegung bei Aufbringen entsprechender Gegenkräfte gar nicht stattfinden muss.