Erfahrungsbericht Entwicklungspsychologie

  • Für alle Unentschlossenen unter euch möchte ich über meine Erfahrungen in Entwicklungspsychologie berichten:


    Inhalt: Entwicklungspsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, bei der die Entwicklung einer Person über verschiedene Altersbereiche verfolgt wird. Man lernt viele interessante Fakten, die leider oft noch von Vorurteilen überdeckt werden:

    • Säuglinge: besitzen viele angeborene Fähigkeiten (Riechen, eigener Geschmackssinn, räumliches Sehvermögen), können sich sogar an vorgelesenen Geschichten erinnern, als sie noch im Mutterleib waren
    • Kleinkinder: denken noch sehr egozentrisch, lernen hier besonders die Sprache (mit 18. Monaten: 50 Wörter, 6 Jahre: 2000-3000 Wörter, Erwachsene: 200000-800000 Wörter)
    • Mittlere und späte Kindheit: logisches Denken, Intelligenz ist in diesem Alter schon sehr stabil ausgeprägt, dh. bis ins hohe Alter wird ein intelligentes Kind auch sehr wahrscheinlich intelligent bleiben, es lernt Gedächtnisstrategien anzuwenden
    • Jugend: Hormonelle Veränderung und Risikoverhalten, die ganze Gesellschaft hat Einfluss auf die Jugend, Bedeutung von gleichaltrigen Freunden nimmt stark zu, die der Eltern ab --> neue Balance
    • Junge Erwachsene, Entwicklungsaufgaben: finanziell und emotional unabhängig werden von den Eltern (Auszug), Einfinden in das Berufsleben, Lebenspartner finden, Familie gründen, Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf meistern
    • Mittleres Erwachsenenalter: Midlife-Crisis gibt es nicht!, Entwicklungsaufgaben: Karrierehöhepunkt, Auszug der Kinder (Leben neu gestalten), Wachstum (Lernen) nimmt ab, Kompensation von kognitiven und sozialen Verlusten nimmt zu
    • Höheres Erwachsenenalter: Rentenalter, positiver als gedacht; neue Zeit für Hobbys, Reisen und Uni (lernen auch im höheren Alter möglich), negative Interaktionen nehmen ab, Konzentration auf die positiven Seiten des Lebens
    • Hohes Alter (ab 80 Jahren): starker kognitiver Abbau, Nähe zum Tod, viele Krankheiten, Verlust sozialer Kontakte, aber: Wohlbefinden sinkt nicht! (erst 5 Jahre vor dem Tod), keine Veränderung der Weisheit zwischen 25J und 75J


    Dozent: Die Vorlesung wird von Thorsten Kolling gehalten, ein junger, sehr sympathischer Dozent, der den Stoff wirklich spannend und abwechslungsreich vorträgt. Es gibt viele Bilder und Videos, die die Studien visualisieren. In die Vorlesung zu gehen kann ich nur wärmstens empfehlen.
    Material: Alle Vorlesungsfolien werden online gestellt, zusätzlich noch Lehrbuchkapitel und zusätzliches Material
    Lernaufwand: es gibt viel auswendig zu lernen, besonders neue Fachbegriffe und Beispielstudien. Allerdings lässt sich der Stoff einfach aufnehmen und mit eigener Lebenserfahrung verknüpfen, wodurch das Lernen leicht von der Hand geht. Zusätzlich zur Vorlesung (1x pro Woche bis zu den Weihnachtsferien, danach wars vorbei) habe ich 1-2 Wochen gelernt (Zusammenfassung geschrieben und wiederholt).
    Klausur: folgt noch... 50% Multiple-Choice, für uns als Nebenfach vereinfachte Klausur


    Fazit: Für Psychologie-Begeisterte definitiv zu empfehlen, ich persönlich fand das Fach deutlich spannender als Allgemeine Psychologie oder Sportpsychologie. Das Fach ist nicht geschenkt, aber auch nicht soviel Aufwand wie z.B. Sportanatomie (mit Werkstoffkunde vergleichbar)