Hey,
hier findet ihr meine Erfahrungen zum Fach Analyse und Synthese technischer Systeme im Wahlpflichtbereich I des Maschinenbau-Masters:
AStS - ANALYSE UND SYNTHESE TECHNISCHER SYSTEME - ERFAHRUNGEN - WISE 18/19
Analyse und Synthese technischer Systeme
Prof. Pelz, FST
Wintersemester, Wahlpflichtbereich I, 6 CP
Schriftliche Prüfung
Vorlesung: Di 11:40 - 13:20 & Do 08:00 - 09:40
Übung: unregelmäßig zu den Vorlesungszeiten
Vorlesungsunterlagen über Moodle-Kurs, dort auch Vorlesungs- und Übungsaufzeichnungen
Inhalt:
Analyse und Synthese ist allgemein gehalten. Es geht weniger um Details einzelner technischer Systeme als eher darum, einen Blick für das große Ganze zu bekommen. Mittels einzelner Methoden bekommt man auf einer abstrakten Ebene Werkzeuge an die Hand, wie man mit Problemstellungen umgehen kann. Neben der von Prof. Pelz geliebten und daher allgegenwärtigen Dimensionsanalyse werden unter anderem neuronale Netze, Bayesian Inference, die Kapitalwertmethode, Design of Experiments, Störungsrechnung, modale Zerlegung und kondensiertes Wissen besprochen.
Voraussetzungen:
Nichts besonderes. Prof. Pelz macht zwar ganz gerne fluidsystemtechnische Beispiele, die sind aber auch ohne strömungsmechanisches Wissen nachvollziehbar.
Ablauf:
Die Vorlesung findet dienstags und donnerstags statt. Es gibt kein Skript und keine fertigen Powerpoint-Folien, sondern Prof. Pelz schreibt in der Vorlesung auf sein Tablet und baut so die Folien Stück für Stück auf. Übungen finden unregelmäßig und zu Vorlesungszeiten statt; immer mal wieder, wenn Prof. Pelz verhindert ist. Sowohl die Vorlesung als auch die Übung wird aufgezeichnet und ist auf moodle verfügbar. Die Aufzeichnungen haben eine vernünftige Qualität und sind angenehm anzuschauen. Analyse und Synthese kann man also auch gut von zuhause aus machen - von den ca. 40 Leuten, die die Prüfung mitgeschrieben haben, waren daher meist auch nur etwa 10-15 in der Vorlesung anwesend. Dass Prof. Pelz die Folien in der Vorlesung schreibt, ist zwar didaktisch bestimmt ganz wertvoll, nimmt der Vorlesung allerdings einiges an dringend vermisster Struktur - er erzählt öfters einfach mal das, worauf er gerade Lust hat, unabhängig davon, ob das schon wieder Dimensionsanalyse oder doch seine Meinung zu den Maschinenbau-Mathevorlesungen ist. Ich finde, man kann Prof. Pelz gut zuhören, er ist ein charismatischer Redner - oder weniger wohlwollend formuliert: ein ziemlicher Schwätzer. Die Übungen sind Vorrechenübungen, von den sechs waren allerdings nur zwei klassische Vorrechenübungen und nur bei einer gab es ein Aufgabenblatt, welches man zuhause vorbereiten konnte, daher blieb eigenes Anwenden der gelernten Inhalte etwas auf der Strecke. Zusätzlich wurden zu manchen Themen Handouts mit Erklärungen hochgeladen; die vorhandenen Unterlagen reichen aus, um die Inhalte der Vorlesung zu verstehen.
Prüfung:
Die Prüfung ist schriftlich und dauert 90 min. Dieses Jahr wurde sie am 07.03.2019 geschrieben. Als Hilfsmittel sind eine zweiseitige selbstgeschriebene Formelsammlung sowie ein Taschenrechner zugelassen. Offizielle Altklausuren gab es keine, von daher fand ich es schwer, einzuschätzen, was einen in der Klausur erwarten würde.
Ich habe ein Prüfungsprotokoll angefertigt und in die Filebase geladen.
Die Klausur war zeitlich sehr knapp (vom Gefühl her wie die TM2-Klausuren).
Ich war in allen Vorlesungen (bzw. wenn ich mal nicht da war, habe ich es auf Video geschaut), ansonsten nicht viel gemacht und vor der Klausur mittleren Lernaufwand investiert. (Für diejenigen, die gesehen haben, dass ich außerdem auch noch Transportphänomene gehört habe: Meiner Einschätzung nach habe ich beide Fächer am Ende ungefähr gleich gut beherrscht, habe aber für Transportphänomene mehr als das doppelte an Zeit investiert.)
Ich hatte eine sehr gute Note; der Schnitt war 2.8 und die Durchfallquote 10 % (laut Tucan).
Einschätzung:
Kann man machen, muss man aber nicht. Ich habe zwar einige sinnvolle Sachen in Analyse und Synthese gelernt, würde aber nicht sagen, dass mir großartig etwas fehlen würde, wenn ich es nicht gehört hätte. Die Idee hinter der Vorlesung, einen Überbau über die abstrakteren Methoden zur Analyse und damit auch zur Synthese technischer Systeme (wie es der Name ja sagt) zu schaffen, halte ich für eine sehr gute und sehr sinnvolle, insbesondere zu Beginn des Masterstudiums. Allerdings halte ich die Umsetzung für weniger gelungen; dadurch, dass es keine festen Folien, kein Skript und keinen festen Zeitplan und keine festen Übungen gibt, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, die Vorlesung mäandert vor sich hin. Ist wahrscheinlich Typsache, ob einem das gefällt.
Tipp:
Die als Handreichung zur Vorlesung hochgeladenen Dokumente beachten, wenn bei den größeren Themen etwas unklar sein sollte. Nur anhand der Vorlesung wäre mir z.B. die modale Zerlegung schleierhaft gewesen, die zwei Seiten Ergänzung haben mir weitergeholfen. Bei einem indexlastigen Thema (neuronale Netze) ist es auch ganz schön, mal etwas Getipptes statt nur Handschrift zu sehen.
Bei Fragen zu meinem Bericht könnt ihr die gerne hier stellen.
Liebe Grüße
Melly