3G Pflicht bei Prüfungen - Zulässig?

  • Wie Ihr sicher mitbekommen habt, gilt für Prüfungen ab jetzt die 3G Regel. Geimpfte können vorher ein Bändchen ausgehändigt bekommen.


    Ungeimpfte Studenten brauchen ein tagesaktuellen Nachweis. Jemand der geboostert ist dagegen nicht.


    Mal angenommen man bereitet sich ein ganzes Semester auf wichtige Prüfungen vor und ist aus irgendwelchen Gründen an diesen Tag positiv. Wohlmöglich ein milder Verlauf, den man normalerweise nicht bemerkt. An der Prüfung teilnehmen ist nicht mehr möglich, auch wenn man sich imstande fühlt zu schreiben.


    Entsteht hier für ungeimpfte nicht ein ausweglose Situation, da es nicht mehr möglich ist bis zur Prüfungsphase alle Impfungen zu erhalten für einen geboosterten Status. 275 BGB ->Sache der Unmöglichkeit.


    Und selbst wenn es gehen würde: Indirekte Impflicht durch die Uni, denn keiner wird seinen Abschluss und seine Zukunft gefährden durch eine mögliche Nicht-Teilnahme an den Prüfungen.


    Wie seht Ihr das?

  • Wir haben in Deutschland seit Dezember 2020 mindestens einen Impfstoff mit regulärer Zulassung, der mittlerweile mindestens für alle Menschen ab 18 Jahren in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) sogar empfohlen wird. Seit dem 07.06.2021 ist die Priorisierung weggefallen. Das bedeutet, dass sich alle Menschen über 18 Jahren seit diesem Tag in Deutschland grundsätzlich ohne Zuzahlung impfen lassen können. Mittlerweile wird von der STIKO für alle über 18jährigen sogar zwischen einer Erst- und Zweitimpfung ein maximaler Zeitraum von 9-12 Wochen (für mRNA-Impfstoffe sogar weniger) empfohlen, für eine Auffrischungsimpfung einen Abstand zur Zweitimpfung von 3 Monaten.


    Ich bin kein Jurist und beurteile das ganze aus der Sicht eines Laien. Aber ich bin der persönlichen Meinung (nach der du ja gefragt hast), dass jeder, der sich impfen lassen kann, ausreichend Zeit hatte sich mindestens eine Erst- und Zweitimpfung zu besorgen, also den Status von 2G zu erlangen, der hier im 3G-Konzept inkludiert ist. Die Auffrischungsimpfung bzw. Booster-Impfung wird in den veröffentlichten Regelungen nicht gefordert, um auf einen tagesaktuellen Test verzichten zu können, das wäre nämlich 2G+. (Anders als du in deinem Post behauptest)


    Daher sehe ich es so, dass jeder, die sich bisher impfen lassen konnte, aber nicht WOLLTE, bereits vor einiger Zeit entschieden hat dieses Risiko einzugehen, dass er/sie aufgrund eines positiven Testergebnis am Prüfungstag nicht an der Prüfung teilnehmen darf. Die 3G-Regelungen sind nicht erst gestern vom Himmel gefallen und wurden in verschiedenen Bereichen des Lebens bereits umgesetzt, zum Beispiel als Voraussetzung, um als Arbeitnehmer an der Arbeitsstelle arbeiten zu dürfen. Es war daher, aus meiner Sicht, zu erwarten, dass bei einer Veranstaltung in geschlossenen Räumen mit einer gewissen Anzahl von Teilnehmen, die einen längeren Zeitraum dauert, entsprechende Regelungen beschlossen werden, um zu verhindern, dass sich Teilnehmer einer solchen Veranstaltung untereinander anstecken.

    Von Aussichtlosigkeit zu sprechen, finde ich daher deplaziert und falsch.


    Wer aber trotz eines positiven Testergebnis darauf besteht an einer Prüfung teilzunehmen, weil er/sie (glücklicherweise) einen symptonfreien Verlauf (NICHT "mild"; ist zu unterscheiden!) hat und sich in der Lage fühlt eine Prüfung schreiben zu können, handelt aus meiner Sicht rücksichtslos und sollte sich selber hinterfragen.

    Ich denke die Kommilitonen und auch zukünftige Arbeitgeber werden sehr dankbar sein bzw. Verständnis dafür aufbringen, wenn man aufgrund eines positiven Testergebnis (warum auch immer), auf seinen möglichen Abschluss im Wintersemester 2021/2022 durch Nicht-Teilnahme an einer Prüfung verzichtet, um andere Kommilitonen nicht zu gefährden, die vielleicht nicht das Glück eines symptonfreien Verlaufs haben könnten.


    Unter folgendem Link kann sich übrigens für Impftermine in Darmstadt anmelden:


    https://www.gesundheitsamt-dad…zen-des-gesundheitsamtes/


    in Frankfurt:

    https://frankfurt.de/service-u…undheitswesen/impfzentren



    Quellen:

    https://www.bundesregierung.de…sierung-entfaellt-1914756

    https://www.bundesgesundheitsm…faq-covid-19-impfung.html

    https://www.rki.de/SharedDocs/…immunisierung%20empfohlen.

  • Ja geht um Impfung soweit ich es im Kopf habe, nicht um Booster. Der Sinn mit diesen komischen Bändchen hat sich mir allerdings nicht erschlossen. Minimale Verkürzung der Einlasszeit, aber dafür zusätzliche Möglichkeiten das System zu umgehen, wenn man wöllte...


    Ja stimmt jetzt noch impfen lassen wird wohl kaum noch hinhauen. Gerade so vielleicht, je nach dem wie die Klausuren und die Impftermine liegen. Vor allem würde ich es persönlich allerdings eher riskieren vor der Klausur positiv getestet zu werden, als mitten in der Klausurphase eine Woche klassische Impfnebenwirkungen zu haben bei denen ich platt bin und nicht lernen könnte. Ich weiß ja nicht wie deine Klausurphase so aussieht, aber ich treffe da so wenig Menschen, dass das Ansteckungsrisiko ziemlich niedrig ist :D Aber das liegt ja bei jedem selbst. Wenn du nicht positiv werden willst und dir das wichtig ist: geh in der Klausurphase nicht feiern :D


    Und zulässig wird das ganze schon sein. Ich hab vom rechtlichen keine Ahnung, aber Studium wird ja häufig als Arbeit angesehen. Und in dem Fall gibts ja auch einige Berufsgruppen, die sich testen lassen müssen. Aber gut möglich, dass sich da mit Rechtsbeistand irgendwas erwirken liese.

  • Natürlich, ich unverantwortlicher, der alle zeit der welt hatte sich zu impfen.


    1) ich kann auf einzelhandel, restaurant, kino etc. verzichten, aber auf meinen Abschluss eben NICHT. damit bringt man mich in eine enge Lage.


    2) Ich böser ansteckender Ungeimpfer würde gerne in einem Raum mit anderen Positiven die Klausur schreiben. Im übrigen kannst Du dich auch bei einem positiven geboosterten anstecken. Aber um Fakten geht es ja hier nicht ; )

  • Natürlich, ich unverantwortlicher, der alle zeit der welt hatte sich zu impfen.


    1) ich kann auf einzelhandel, restaurant, kino etc. verzichten, aber auf meinen Abschluss eben NICHT. damit bringt man mich in eine enge Lage.


    2) Ich böser ansteckender Ungeimpfer würde gerne in einem Raum mit anderen Positiven die Klausur schreiben. Im übrigen kannst Du dich auch bei einem positiven geboosterten anstecken. Aber um Fakten geht es ja hier nicht ; )

    Ich nehme mal an, dass du auf meine Ausführungen antwortest.


    Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass sich meine Ausführen auf dich beziehen oder dass ich Nicht-Imfwilligen (zu trennen von Umgeimpften, weil letztere Bezeichnung Personengruppen umfasst, die sich nicht impfen lassen können) irgendetwas vorwerfe. Ich habe nur dargelegt, wie ich zu meiner Meinung komme, dass der Begriff "ausweglos", den du verwendet hast, für mich an dieser Stelle falsch ist.


    zu 1): Ich weiß nicht, warum du auf deinen Abschluss nicht verzichten kannst und möchte auf dich bezogen auch nicht spekulieren. Du hast sicherlich legitime Gründe.

    Alle, die sich aber Sorgen machen, dass sie wegen eines positiven Testergebnis nicht an einer Prüfung teilnehmen dürfen und deswegen bspw. kein Bafög mehr erhalten, darf ich an dieser Stelle beruhigen. Es gilt hessenweit für das Wintersemester 2021/22 die Regelung des Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst folgendes:


    "Studierenden, die aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie keine oder nicht alle vorgesehenen Leistungen erbringen können, sollen grundsätzlich keine Nachteile entstehen. Wie schon für die vergangenen drei Semester wird die Regelstudienzeit nun auch für das Wintersemester 2021/2022 um ein zusätzliches Semester erhöht. Damit ist eine weitere Verlängerung des möglichen BAföG-Bezugs gewährleistet."

    Quelle: https://wissenschaft.hessen.de…chuss-und-Zusatz-Semester


    Ich möchte aber auch daran erinnern, dass derzeit an Arbeitsplätzen die 3G-Regelung gilt. (Quelle: https://www.bundesregierung.de…hutz-arbeitsplatz-1983894)

    Das bedeutet, dass für eine Arbeitsstelle oder ein Praktikum, für das ihr den Abschluss evtl. benötigt, die gleichen Regeln gelten wie für die kommende Prüfungsphase an der TU Darmstadt.


    zu 2.) Ich weiß nicht, wo ich...

    1. ... dich persönlich angesprochen habe

    2. ... gesagt habe, dass Ungeimpfte böse sind

    3. ... behauptet habe, dass ich mich bei positiven Geboosterten nicht anstecken kann. Ich habe gesagt, dass ich der Meinung bin, dass positiv getestete Personen (unabhängig davon, welchen Impfstatus sie haben) auf eine Teilnahme an einer Prüfung verzichten sollen, um Mitmenschen (in diesem Falle Kommilitonen) unter Umständen nicht zu gefährden.

    Ich stimmte dir aber zu, dass das Maschinenbauer-Forum für die Bewertung von wissenschaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich des Coronavirus SARS-CoV-2 und seiner Ausbreitung nicht der geeignete Ort ist.

  • Ohne in diesem Forum einer/einem freiwillig Ungeimpften zu Nahe treten zu wollen - Ich persönlich finde diese Angleichung an das aktuelle Geschehen (3G) im Berufsalltag fair. Geimpfte haben sich z.B. mit ihren Impfungen auch einem gewissen Risiko ausgesetzt. Die aktuelle Situation auf den Intensivstationen ist auch nur so unkritisch, da sich eine Großzahl der BürgerInnen hat impfen lassen. Zusätzlich spielt uns aktuell vermutlich auch Omikron in die Karten, eine Virusvariante mit einem wohl durchschnittlich leichteren Verlauf. Ohne studierter Virologe zu sein, vermute ich, dass es nicht die letzte Mutation gewesen ist. Angesichts dessen hilft auch zum jetzigen Zeitpunkt die Impfung. Zu einer gewissen Normalität, vor allem in den Wintermonaten, kommen wir nur, wenn die Impfquote noch weiter steigt. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn die/der ein oder andere Ungeimpfte ihre/seine bisherige Haltung nochmal überdenkt. Bei, für mich wenig nachvollziehbaren, Zweifeln gegenüber den mRNA-Impfstoffen, gibt es ja auch ab dem 21.02 den "traditionelleren" Impfstoff Novavax. Der vollständige Impfstatus wird womöglich nicht mehr für die anstehende Klausurenphase erreicht, aber die nächste Klausurenphase oder der Berufseinstieg kommt mit Sicherheit.


    Als Studierende und somit auch als Teil der Wissenschaft sollten doch zumindest WIR dieser vertrauen. Diese niveaulose Trennung "Böse/r Ungeimpfte/r, Gute/r Geimpfte/r" ist hier im Forum völlig fehl am Platz. Solche Formulierungen sehe ich eher bei den Personen, die das "Spazierengehen" als neues Hobby für sich entdeckt haben oder bei Personen, deren Wissensstand auf Nachrichten aus WhatsApp- und Telegram-Chats basiert.


    P.S. Auch bei jeder/jedem frisch Geboosterten würde ich mich während der Klausurenphase über regelmäßiges Testen freuen.

  • In meinen Augen solltest du nicht mal das Recht bekommen zu studieren als Ungeimpfter. (Das geht natürlich nur an alle die Ungeimpft sind, weil sie glauben Bill Gates wird sie in 5 Jahren steuern oder irgendwelche Nanoroboter werden unsere Blutbahnen durchtrennen). Ich hoffe der Pfizerkopter fliegt über dein Haus und versprüht eine kleine Dosis auf dich.

    Bezüglich Impfmythen und Verschwörungstheorien hat das Bundesministerium für Gesundheit folgendes veröffentlicht:

    https://www.zusammengegencoron…en-zum-impfen/impfmythen/


    Bezüglich der Risiken und Nebenwirkungen einer Impfung informiert das Bundesministerium für Gesundheit unter:


    https://www.zusammengegencoron…siken-und-nebenwirkungen/


    Informationen zum Coronavirus SARS-CoV-2 und den Impfungen vom Robert-Koch-Institut (RKI) finden sich unter folgenden Links:


    https://www.rki.de/DE/Content/…ges_Coronavirus/nCoV.html


    https://www.rki.de/DE/Content/…43.internet111?nn=2386228

  • Du schreibst auf gar keinen fall wie einer, der aus gesundheitlichen Gründen sich nicht impfen lassen kann. Und jetzt drohst du mir mit der Ausgrenzung aus Deutschland ay ay ay ay ay. Ich bin sehr glücklich in Deutschland zu sein und ich hoffe dass mein Bruder Karl Lauterbach dir höchstpersönlich die Impfung verabreicht. Auf der Spritze soll dabei meine herlichsten Grüße an dich einraviert sein.

    LG

    Dein heimlicher Verehrer

    Sorry, so sehr ich dein Unverständnis nachvollziehen kann, aber diese Art von Reaktion ist überhaupt nicht zielführend.


    Dadurch fühlen sich Ungeimpfte noch mehr in die Ecke gedrängt, "blockieren" langfristig und die Spaltung der Gesellschaft, vor allem in Anbetracht einer möglichen anstehenden Impfpflicht, wird vorangetrieben.


    Ich persönlich habe und werde kein böses Wort im Familien- /Freundeskreis verlieren, wenn sich Personen erst jetzt für eine Impfung entscheiden. Ich freue mich darüber.

  • Nicht so böse nehmen, was Nassim schreibt :D


    Aber ernsthaft, ich verstehe nicht ganz das Problem mit der Regelung. 3G schließt ja eben jeden ein, von daher ist das in Sachen Zugänglichkeit und Sicherheit eigentlich ein Zugeständnis der Uni. Ich finde es aber absolut richtig und notwendig, dass jeder die Prüfung schreiben kann, egal ob geimpft oder ungeimpft.


    Dass aber ein negativer Test vorliegen muss ist dann nur die logische Folge. Denn jemand der mit Corona infiziert ist, gehört nicht in einen Hörsaal, auch nicht in einen, in dem andere Infizierte sitzen, sondern nirgendwo anders hin als nach Hause!

    Wenn jemand mit Booster-Impfung tatsächlich keinen negativen Test erbringen muss, fände ich das auch ein bisschen schade. Es ist jetzt nicht so die riesige Unannehmlichkeit, die man vermeiden muss, nur weil die Infektionswahrscheinlichkeit sehr viel niedriger ist. Aber nachvollziehen könnte ich die Argumentation schon.



    Dass du als Ungeimpfter einer höheren Infektionsgefahr ausgesetzt bist, ist natürlich ungünstig, aber das ist Privatsache.

  • Natürlich, ich unverantwortlicher, der alle zeit der welt hatte sich zu impfen.


    1) ich kann auf einzelhandel, restaurant, kino etc. verzichten, aber auf meinen Abschluss eben NICHT. damit bringt man mich in eine enge Lage.


    2) Ich böser ansteckender Ungeimpfer würde gerne in einem Raum mit anderen Positiven die Klausur schreiben. Im übrigen kannst Du dich auch bei einem positiven geboosterten anstecken. Aber um Fakten geht es ja hier nicht ; )


    Ich möchte mich an dieser Stelle nur bei vk_lu bedanken, der das ganze sehr sachlich und unemotional angegangen hat und versucht hat eine objektive Diskussion zu etablieren.


    Trotzdem möchte ich an dieser Stelle sehr klar ausdrücken: Bis zu der zitierten Nachricht hat dir niemand die Opfer-Karte zugesteckt und keiner hat dich unsachlich behandelt, es wurden lediglich persönliche Einschätzungen dargelegt. Die Opfer-des-Systems-Karte hast du dir in deiner Wortwahl selbst zugeordnet. Mit dieser Nachricht hast du jedoch gleichzeitig gezeigt, dass du nicht an einer Diskussion oder Fakten interessiert bist, auch wenn du es so darstellst. Du stachelst auf und suchst nach einem Echo für deine Meinung - darauf hast kannst du hoffen, darauf hast du aber kein Recht. Damit sind wir auch schon bei meinem wichtigsten Punkt:


    Es tut mir leid, dass ein externer Faktor und die daraus folgenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens für Beeinträchtigungen in deinem Leben und auf deinem Bildungsweg geführt haben. Wie du jedoch vielleicht bereits festgestellt hast (hoffentlich), bist du nicht der Einzige der davon betroffen ist. Deutschland legt sehr viel Wert auf Selbstentfaltung und Selbstbestimmung, alleine angesichts der Tatsache wie ausführlich und langwierig eine Impfpflicht diskutiert wird. Eins gilt dabei jedoch immer:


    Dein Recht auf Selbstbestimmung steht nicht über dem der anderen. Du bist nicht die Hauptfigur! Schön, dass du gerne die Prüfung mit den anderen in einem Raum schreiben möchtest bei einem milden Verlauf von COVID-19, diese Entscheidung triffst aber nicht du allein. Ich möchte NICHT mit dir oder sonst wem in einem Raum sitzen der positiv getestet ist, sofern vermeidbar. Tests sind nicht unfehlbar, die Impfung auch nicht. Du hast auf jeden Fall damit Recht, dass ich mich auch bei geimpften und geboosterten anstecken kann. Aber dieses ständige schwarz-weiß Denken geht mir gehörig gegen den Strich. Nur weil etwas nicht perfekt ist, heisst es nicht, dass es nichts bringt. Wenn ich mit 80% Wahrscheinlichkeit (fiktive Beispielwahrscheinlichkeit - habe hierfür keine Statistik und soll nur der Argumentation dienen) Kontakt mit Infizierten/eine Infektion mit COVID-19 vermeiden kann, dann möchte ich das - das ist MEINE Selbstbestimmung.


    Du hast ein Recht auf Bildung und Gleichberechtigung, eine Klausur ein Semester später schreiben zu müssen aufgrund deiner eigenen, freien Entscheidung empfinde ich hierbei nicht als unzumutbar, du bist alt genug um dir der Konsequenzen deiner Entscheidungen bewusst zu sein. Außerdem wägen wir hier im Ernstfall eine Klausur mit einem Menschenleben auf - in meinem Werteempfinden ist die Priorisierung hier klar, ungeachtet um wen es hier geht, ungeachtet seiner Einstellungen, seines Gesundheitszustands etc.


    Abgesehen davon gelten immernoch einige Spielregeln. Der Staat muss dir ermöglichen einen Führerschein zu machen, Mobilität zählt als hohes Gut. Trotzdem verpflichtest du dich mit der Annahme der Fahrerlaubnis dich an die StVO zu halten, weil es nicht nur darum geht wann du wie wohin willst, sondern auch um die ganzen Menschen um dich herum, die auch ein persönliches Ziel erreichen wollen.

    Im Endeffekt sehe ich eine Universität als nicht grundsätzlich verschieden an: die Bildung muss dir ermöglicht werden, aber es darf und muss von dir verlangt werden Rücksicht auf deine Mitmenschen und Kommilitonen zu nehmen.

  • Mal angenommen man bereitet sich ein ganzes Semester auf wichtige Prüfungen vor und ist aus irgendwelchen Gründen an diesen Tag positiv. Wohlmöglich ein milder Verlauf, den man normalerweise nicht bemerkt. An der Prüfung teilnehmen ist nicht mehr möglich, auch wenn man sich imstande fühlt zu schreiben.

    Dann halt Pech gehabt. Man sollte nicht am Tag der Klausur positiv sein und dann trotzdem zur Klausur erscheinen. Sowas ist sehr unverantwortlich, alleine schon dieser Gedanke. Die Ansteckung verbreitet sich exponentiell und nicht jeder Mensch, der das Virus bekommt, kommt unbeschadet davon. Natürlich ärgerlich, wenn man die Klausur dann nicht schreiben kann für die man viel gelernt hat, aber besser is es.

  • Die Sache ist einfach die, dass wir alle inzwischen nur noch genervt von der ganzen Situation sind.

    Ständig ändern sich Regeln und die Politik hat auch keinen Plan.

    Letztendlich können wir alle diskutieren bis wir grau sind und kommen dennoch kein Stück voran.

    Aber leider sind wir nicht bei "Wünsch dir was", sondern bei "So ist es".


    Wenn du dir also sicher sein möchtest, dass du an dem Tag negativ bist, dann geh für 2 Wochen einkaufen und geh in Isolation bis zur Prüfung.

    Und nein, das ist kein Scherz.

    Ich bin nämlich auch so ein Kandidat, der am Tag der Prüfung auf ein negatives Ergebnis hofft.

    Wenn es dennoch positiv sein sollte, dann ist das eben mein Pech.

    Klar würde mich das auch ärgern.

    Aber dann ist das eben das Risiko, was ich eingegangen bin.


    Ich kann dich verstehen, wenn der Wunsch nach einer Onlineprüfung besteht.

    Aber ich persönlich bin froh, dass es das 3G Modell überhaupt gibt.

    Dass man mal wieder in die Uni kann und ein bisschen Normalität schnuppern kann.

    Es gibt Studenten, die haben vielleicht noch nie so einen Prüfungsraum gesehen und nur, weil ich eine extra Wurst haben will, kann ich nicht verlangen, dass andere sich an mich anzupassen haben.

    Genauso wenig kann ich verlangen, dass beide Modelle (Online und Präsenz) angeboten werden.


    Sei also froh, dass du überhaupt mitschreiben darfst.

    Pass auf dich auf, halte dich an die Regeln und dann wird das Ergebnis auch negativ sein.

    Und selbst wenn es, aus welchen Gründen auch immer, positiv sein sollte, dann wird davon die Welt auch nicht unter gehen.

    Denn die hat gerade ganz andere Probleme...

  • Aber für solche Fälle sollte zumindest eine alternative Prüfungsform angeboten werden wie an anderen Unis. Online Prüfungen beispielsweise. koffer klausuren liesen sich online einfach umsetzen.

    Das kann ich vollkommen verstehen und ist eine valide Hoffnung bzw. ein valider Kritikpunkt, dass es mit beiden Formen wohl besser wäre. Ich habe selbst bereits an eine Prüfung teilgenommen, bei der beides angeboten wurde. Trotzdem ist es natürlich mehr Aufwand beide Konzepte parallel zu organisieren als sich für eines zu entscheiden. Zusätzlich muss man dann noch eine Form der Vergleichbarkeit herstellen, obwohl völlig andere Umweltbedingungen gegeben sind - und überhaupt erstmal das Kontingent für eine Onlineprüfung + Klausurenaufsichten bekommen, solange es sich nicht um eine Kofferklausur handelt.

    Ehrlicherweise lohnt es sich aus Sicht eines Instituts kaum beides anzubieten: Es verursacht erheblichen Aufwand, der auch in die Forschung des jeweiligen wissenschaftlichen Mitarbeiters gesteckt werden könnte und am Ende ändert sich die Teilnehmeranzahl kaum.


    Und, das hat die TU Darmstadt ja in dieser Pandemie bereits mehrfach betont - "Wir sind eine Präsenzuniversität". Es ist sicherlich also strukturell nicht unerwünscht möglichst viel in Präsenz zu arbeiten, solange dabei nach aktuellen Regeln auf das Wohl der Teilnehmer geachtet wird.


    Ich kann deine Frustration darüber aber voll nachvollziehen.

  • ich wünsche dir negative Testergebnisse vor deinen Prüfungen, genau wie deine Klausurergebnisse :D (Spaß, heule doch nicht;))

  • Und selbst wenn es gehen würde: Indirekte Impflicht durch die Uni, denn keiner wird seinen Abschluss und seine Zukunft gefährden durch eine mögliche Nicht-Teilnahme an den Prüfungen.

    Hi Niño,

    ich kann deine Bedenken voll verstehen, dass ein verlängertes Studium aufgrund eines positiven Corona-Tests ein totaler Dämpfer ist. Allerdings ist die Situation für uns alle gleich und wir alle wollen trotz der Situation so gut es geht "normal" weiterstudieren. Mich erschreckt jedoch deine Formulierung, hier von einer "Indirekten Impfpflicht durch die Uni" zu sprechen. Das hört sich danach an, als ob von "der Universität" eine geheime Agenda verfolgt wird und das ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.

    Mit einer 3G-Regelung bei Klausuren hat JEDER Student die Möglichkeit, an Klausuren teilzunehmen. Jeder Bundesbürger in Deutschland kann sich nämlich mittlerweile an jeder zweiten Straßenecke unkompliziert und KOSTENLOS auf das Covid-Virus testen lassen. Mit einer 3G-Regel wird so meiner Meinung nach niemand von einer Klausurteilnahme ausgeschlossen, außer er ist nachgewiesen mit dem Corona-Virus erkrankt. Das heißt von Seiten der Uni wird hier kein Zwang erzeugt, sich impfen zu lassen, da keine 2G oder 2G+ Regel im Gespräch ist. Der Fortschritt des Studiums wird somit JEDEM Studenten weiter ermöglicht, auch wenn man sich gegen einen Piks in den Oberarm entschieden hat .... das durch einen kostenlosen Test, der 2 Minuten dauert und sogar direkt an der Uni angeboten wird. Find ich mega.


    Die einzigen Personen, die somit ausgeschlossen werden, sind nachgewiesen erkrankte. Wenn ich es richtig verstehe, ist dein Punkt, dass sich Geimpfte nicht testen müssen. Nun, mittlerweile ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass geimpfte Personen mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit KEINEN symptomatischen (also ansteckenden) Verlauf entwickelt und wenn sie dies doch tun, ist der Zeitraum, in dem eine Ansteckung möglich ist, deutlich geringer als bei ungeimpften Personen. Sprich, eine Impfung reduziert die Wahrscheinlichkeit, jemand anderen anzustecken, deutlich. Hier ist ein Link zum RKI, in welchem mit verschiedenen Studien darauf genauer eingegangen wird:

    https://www.rki.de/SharedDocs/…fen/FAQ_Transmission.html


    Ich denke persönlich, dass man niemals in vollem Bewusstsein einer Krankheit in einen Prüfungsraum mit 50+ anderer Kommilitonen gehen sollte. Das gilt für Erkältung, Grippe oder im Moment eben für Corona. Bist du nachgewiesen positiv, hast du eine höhere Wahrscheinlichkeit, einen ansteckenden Krankheitsverlauf zu entwickelt bzw. bereits ansteckend zu sein, als dies eine geimpfte Person ist. Daher ist die 3G-Regel aus meiner Sicht absolut vertretbar. Klar schmerzt es dann vielleicht noch ein Semester hinten dranhängen zu müssen, die Situation gibt aber leider im Moment nicht mehr her. Dass die Uni nicht für jede Klausur eine Präsenz-Klausur und daneben eine Online-Klausur anbieten kann, halte ich auch für vertretbar.


    Ich hoffe, du kannst da auch den Punkt einiger anderer hier aus dem Forum nachvollziehen. Auch wenn das mit der Impfung bis zu den Klausuren nicht mehr klappt für dich, haben sich ja Kontaktreduzierungen als effektives Mittel gegen eine Infektion herausgestellt. Vielleicht hilft es ja sogar beim lernen, sich durch eine Kontaktreduzierung vor den Klausuren nicht durch die Verlockungen des Privatlebens vom lernen ablenken zu lassen ;)


    PS: Auch ich lasse mich als geimpter vor Präsenzveranstaltungen (Vorlesung u. Klausuren) testen und begebe mich bei positivem Ergebnis in Quarantäne...


    Danke hier auch an vk_lu für den sehr konstruktiven Beitrag.

  • Mit deinem zweiten Beitrag erweckst du zwar nicht den Eindruck, dass du an einer ernsthaften Diskussion interessiert bist, obwohl die ersten Antworten sachlich vorgetragen wurden, aber ich versuche es trotzdem mal: Nach einem positiven Test muss man sich in häusliche Isolation begeben. Das ist staatlich geregelt und nicht von der Uni. Somit ist es auch nicht möglich die Klausur in einem Raum mit anderen positiv Getesteten zu schreiben. Die Alternativen wären also ohne 3G-Regelung eine Klausur durchzuführen, was angesichts hoher Infektionszahlen sehr riskant ist, oder Onlineklausuren durchzuführen. Meine persönliche Meinung ist, dass Onlineklausuren meist unfair gegenüber denen sind, die sie noch in Präsenz schreiben mussten - so zumindest meine Erfahrung. Das kann man sicher anders sehen, aber so habe ich es bisher wahrgenommen.