Über Gehälter spricht man nicht... Teil 2: Masterpraktikum

  • Moin Leute,


    @MaschinenbauStudent hat vor 2 Monaten schonmal eine Fragerunde bezüglich der Einstiegsgehälter als Maschinenbauer gestartet und ich finde die Idee super! Festeinstieg dauert für mich persönlich noch und gerade beschäftigt mich vor allem das Masterpraktikum. Ich fände es sehr interessant, eine bessere Vorstellung zu erhalten, was man da erwarten kann.

    Darum würde es mich freuen, wenn ihr von euren Praktikumserfahrungen gerade in Bezug auf die folgenden Kategorien berichten könntet:


    Gehalt

    Sonderregelungen/-boni (z.B. Transport oder Unterkunft)

    Vorerfahrungen

    Tätigkeit

    Wochenstunden

    Größe des Unternehmens (DAX Konzern, Mittelstand, Familienbetrieb usw.)



    Fände es cool, wenn wir die Anonymität des Forums nutzen würden, um Studierenden angemessenere Gehaltsverhandlungen zu ermöglichen. Es sind wirklich alle Erfahrungen erwünscht (gerade auch zu Praktika bei denen das Gehalt im Rückblick zu gering war)! 😊

  • Moin,

    -1500,-, mittlerweile gibts 1820,..
    -Azubikonditionen beim Mittagessen und die ganz normalen Rabatte auf Firmenprodukte

    -2Jahre HiWitätigkeit in ähnlichen Bereichen

    -35h/Woche

    -ca. 20000 Mitarbeiter weltweit

  • Moin,


    habe mein Praktikum bei einer Pharma Engineering Consultancy in Kopenhagen im Bereich Machine Intelligence absolviert


    Gehalt - 16.300 DKK Brutto, sind ca. 2.200€ Brutto. Netto kam ca. 11.500 DKK raus, also in etwa 1.550€

    Sonderregelungen/-boni (z.B. Transport oder Unterkunft) - War oft beim Kunden, habe da die extra Fahrtkosten die ich zusätzlich hatte erstattet bekommen.

    Vorerfahrungen - ca. 4,5 Jahre HiWi Arbeit die nur begrenzt mit dem Thema zu tun hatte, aber dadurch recht viel Programmiererfahrung gehabt. Da ich da relativ viel Software Engineering betrieben habe, war sehr viel neues dabei

    Tätigkeit - Software Engineering / Digitalisierung beim Kunden im Pharmabereich

    Wochenstunden - 37h / Woche, keine bezahlten Überstunden (die ich auch nicht gemacht habe), aufs Jahr hochgerechnet 5 Wochen Urlaub

    Größe des Unternehmens (DAX Konzern, Mittelstand, Familienbetrieb usw.) - ca. 1000 Mitarbeiter in Dänemark / USA / Indien

  • Gude,


    habe mein Master-Praktikum bei einem Automobilhersteller aus Stuttgart gemacht. Da ich sowohl ein freiwilliges Praktikum als auch das Pflicht-Praktikum absolviert habe, habe ich für die gesamte Zeit den Satz für das freiwillige Praktikum bekommen. Man muss dazu sagen, dass die Konditionen im Betrieb stark vom Standort abhängig sind, da jeweils andere Vereinbarungen mit dem Betriebsrat gelten. Zum Beispiel ist die Pausenzeit in Sindelfingen 45 Minuten, in Untertürkheim 40 Minuten. Ebenso sind die Vergünstigungen in der Kantine anders. In Untertürkheim gabs für Studenten z.B. keine Vergünstigung in der Kantine, in Sindelfingen hingegen schon.

    • Gehalt: 1424€ brutto (Für ein Pflichtpraktikum lag der Satz glaube ich bei 750€)
    • 35h/Woche, Überstunden mussten damals durch Gleitzeit/Gleittage wieder abgebaut werden, wurden aber auch mal ausbezahlt
    • 10 Urlaubstage für 6 Monate Praktikum
    • Tätigkeit: Vorentwicklung Triebstrang/Getriebe, Kombination Maschinenelemente/Auslegung und Software Engineering
    • Vorerfahrung: Programmieren/Kenntnisse aus dem Studium
    • Anschließendes Angebot für Masterthesis (Aufwandsentschädigung 1240€ pro Monat)
  • Ich hatte mein Masterpraktikum in Darmstadt bei einem Messtechnik Hersteller im Jahr 2016 absolviert. Monatslohn war 600€. Dafür musste ich allerdings nicht umziehen. Die Praktikumsdauer war genau 3 Monate (nur Pflichtpraktikum)


    Zu der Zeit gab es schon den gesetzlichen Mindestlohn. Ich empfinde es nicht richtig, dass man Menschen mit Bachelorabschluss 6 Monate mit dem gleichen Thema beschäftigt und ihnen durch die Kombination 3 Monate Pflichpraktikum + 3 Monate freiwilliges Praktikum keinen Mindestlohn zahlt. Immerhin haben sie mit dem Bachelor schon eine gültige Berufsausbildung. Deshalb kam das für mich nicht in Frage und ich war glücklich mit der nicht so gut bezahlten alternative in Darmstadt.

  • Für mein Masterpraktikum war ich 6 Monate bei der Bahn in Frankfurt. Der Pflichtteil (3 Monate) waren 900€ im Monat. Danach habe ich Mindestlohn bekommen. ich weiß nicht mehr wie viel es war - schätze irgendwas zwischen 8-9 €/Stunde (brutto). Für die 6 Monate habe ich ein Jobticket erhalten, womit ich auf meiner Strecke auch den ICE nutzen konnte. Für die zwei Audits, die ich mitmachen durfte, habe ich selbstverständliche die Kosten erstattet bekommen. Meine Tätigkeit war hauptsächlich Auditvorbereitung bzw. Datenanalyse/KPI-Berechnung. Danach habe ich als Werkstudent dort angefangen...

  • Ich habe mein Masterpraktikum bei einem Konsumgüterhersteller im Lager absolviert. Es war ein Pflichtpraktikum und war für drei Monate ausgelegt. Das Gehalt belief sich auf 1950€ (Brutto) bei 37,5 Stunden pro Woche. Es gab einen Mitarbeiterrabatt auf sämtliche Produkte des Unternehmens. Vorerfahrung hatte ich aus HiWi Job und einem freiwilligen Praktikum im Bachelor. Die Tätigkeit war vor allem im Bereich Prozessautomatisierung angesiedelt. Der Konzern hat global in etwa 100.000 Mitarbeiter.

  • Ich habe mich dazu entschieden im Master während der Pandemie eine Werkstudentenstelle anstatt eines Vollzeit Praktikums anzutreten, um halb Studium von daheim aus zu verfolgen, aber auch in einer Firma vor Ort tätig zu sein, um eben auch eine soziale Komponente zu haben.


    Die Firma ist ein Entwicklungszentrum von einem japanischen Nutzfahrzeughersteller in Hessen. Hier am Standort sind etwa 160 Mitarbeiter tätig.

    Mit 20h/ Woche ist nach Krankenkasse und Abzügen, rund ein tausender übrig geblieben.


    Also meiner Meinung nach besser vergütet als ein Praktikum gesehen auf die Arbeitszeit, war natürlich länger als 6 Monate vor Ort, sodass man das auch als externe Projektarbeit anerkennen lassen kann.

  • Ich stelle kurz mal beide Praktika Angebot vor, die ich erhalten habe.


    1.

    Ein Mittelständisches Unternehmen aus dem Rhein Main Gebiet, die alles mögliche bezüglich Entwicklung im Maschinenbau gemacht haben. Sie hatten mir 3 Monate Pflichtpraktikung +3 Monate freiwilliges Angeboten, um aus dem Zwang rauszukommen, mir Mindestlohn zu zahlen. Sie hatten, falls ich mich richtig erinnere, so an die 800€/Monat angeboten für 35h/Woche.
    Ich sollte April 2020 anfangen.... Da ist natürlich nichts draus geworden.


    2.

    Während Corona war ich dann in der Lage, ein 3-Monate Praktikum bei einem Startup als Masterpraktikum anerkannt zu bekommen (normalerweise müssen ja mindestestens 50? Leute im Betrieb sein). Der Vorteil war, es war in Darmstadt und ich hatte relativ flexible Arbeitszeiten bzw. Gleitzeit. Ich hatte eine 35h/Woche und habe als Angebot 700€ Monat bekommen. Nach dem Praktikum bin ich als Werkstudent geblieben und habe 15€/h bekommen und konnte auch da meine Zeit flexibel einteilen.

    Ich hatte Vorkenntnisse in dem Bereich und konnte das wirklich bis aufs Tiefste ergründen und einsetzen, da wir eben ein Startup waren und nur eine handvoll Leute. Letzendlich haben wir sogar ein Paper veröffentlicht.


    Ich habe sicherlich nicht viel Geld bekommen, mir war aber die Erfahrung tatsächlich am wichtigsten. Und ich hatte echt eine sehr gute Zeit mit dem kleinen Unternehmen. Ich würde es jederzeit nochmal machen und auch weiterempfehlen. Zu der Zeit (Anfang Corona) war man aber auch froh, dass man überhaupt von jemandem genommen wurde. Das war, soweit ich mich richtig erinnere, auch noch, bevor der FB16 gesagt hat, dass man anstelle eines Praktikums einen Bericht verfassen kann. '


    Die Einstellung der Unternehmen, die Praktika in 3 Monate zu teilen, um dem Mindestlohn zu entgehen, die Leute aber für 6 Monate zu verpflichten, einfach nur eine Frechheit. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, das Masterpraktikum ist nicht offiziell ein "Pflichtpraktikum", weshalb es nicht mit dem Mindestlohn vergütet werden muss für < 3 Monate. Da sollte auch seitens des FB/Uni passieren, um die Studenten in Schutz zu nehmen. Als Absolvent, sei es auch nur der Bachelor, sollte man wirklich als Minimum den Mindestlohn bekommen. Alles andere ist Ausbeutung.


  • Die Einstellung der Unternehmen, die Praktika in 3 Monate zu teilen, um dem Mindestlohn zu entgehen, die Leute aber für 6 Monate zu verpflichten, einfach nur eine Frechheit. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, das Masterpraktikum ist nicht offiziell ein "Pflichtpraktikum", weshalb es nicht mit dem Mindestlohn vergütet werden muss für < 3 Monate. Da sollte auch seitens des FB/Uni passieren, um die Studenten in Schutz zu nehmen. Als Absolvent, sei es auch nur der Bachelor, sollte man wirklich als Minimum den Mindestlohn bekommen. Alles andere ist Ausbeutung

    Wieso ist das Masterpraktikum kein Pflichtpraktikum?




    "Bei der Anmeldung zur Master-Thesis muss das komplette 12-wöchige Praktikum anerkannt sein." - siehe Punkt 3.3.2 der Praktikumsordnung

  • Mercedes-Benz:

    hab 1450€ bekommen bei 35h/Woche. Sollte genau Mindestlohn gewesen sein. Dementsprechend aktuell wahrscheinlich mehr. Urlaub gibt es den gesetzlichen Mindesturlaub

    in der Kantine gab es etwas Rabatt für Studenten, so dass ich Ende 2019 ungefähr 80€ jeden Monat für Essen dort ausgegeben habe.

    Da ich Glück hatte mit dem Zeitraum, war ich auch berechtige Firmenaktien zu besonderen Konditionen zu kaufen. Hat sich gelohnt.

    Hatte komplett Gleitzeit und eine bezahlte Freistellung, für eine Pflichtveranstaltung in der Uni.

    Tätigkeit: Aerodynamikentwicklung

    Vorerfahrung: Bachelorthesis in ähnlichem Bereich und gute Programmierkenntnisse.


    ESA/ESOC:

    hab 300€ pro Monat bekommen, da die Stelle in Darmstadt/Remote war.

    Arbeitszeit sind normalerweise 40h/Woche. Es hat keinen Unterschied gemacht ob Pflicht oder Freiwillig. Über den Rest kann ich sonst nicht viel sagen, durch Corona lief einiges anders als normal.

    Tätigkeit: Reine Programmiertätigkeit

    Vorerfahrung: Gute Kenntnisse in Python



    Allgemein ist es in der neuen Studienordnung glaube ich so, dass man kein Praktikum mehr machen muss. Ich musste auch keinen Bericht schreiben oder beim Mechcenter einreichen, da ich zwei ADPs habe.

  • sechsmonatiges Praktikum bei Bosch in Stuttgart


    Gehalt: 1140€ für Pflichtteil und ca. 1500€ für freiwilligen Teil. In beiden Fällen waren es ca. 1100€ netto

    Sonderregelungen: Essen in der Kantine stark vergünstigt. Und sonst bekam man auch die Konditionen, die ein normaler Mitarbeiter bekommt (bspw. Bosch-Produkte günstiger usw.)

    Vorerfahrungen: ich hatte eig keine wirkliche Vorerfahrung. Klar hatte ich viel mit Automotive zu tun, aber für die tatsächliche Stelle an sich hatte ich fachlich nicht sehr viel vorzuweisen. Man muss sich einfach durch seine Unitätigkeiten, -projekte, Thesis etc. gut verkaufen

    Tätigkeit: Matlabprogrammierung einer Regelung und experimentelle Aufgaben im Labor. Aufgaben waren extrem spannend und es gab so gut wie nie "Affenarbeit". Man würde also als Praktikant ernst genommen und nicht ausgenutzt

    Wochenstunden: 35h. Homeoffice und Gleitzeit waren gar kein Problem. Man konnte also bspw. montags und donnerstags ne Stunde länger bleiben und dann freitags nur 3h arbeiten, wenn man Lust hat


    Ich finde man sollte selbstbewusst an so eine Stelle rangehen. Denk dir nicht "ich will unbedingt in einen großen Konzern, weil das gut ankommt und dafür nehme ich auch ein langweiliges und anspruchsloses Praktikum in Kauf" o.Ä. Ich hab in meinem Vorstellungsgespräch ganz klar gesagt, wenn ihr jemanden sucht, der nur die Arbeit macht, auf die keiner Lust hat, wie bspw. die ganze Zeit Präsis erstellen, Meetings vor- und nachbereiten usw., dann nehmt mich nicht. Und das kam gut an

  • Wieso ist das Masterpraktikum kein Pflichtpraktikum?




    "Bei der Anmeldung zur Master-Thesis muss das komplette 12-wöchige Praktikum anerkannt sein." - siehe Punkt 3.3.2 der Praktikumsordnung

    Hey, deshalb ja mein "korrigiert mich, wenn ich falsch liege". Ich hatte das so im Kopf, das aufgrund der etwas vagen Formulierung in der Studienordnung nicht klar gewesen ist, ob man das Masterpraktikum als Pflichtpraktikum zählen darf. Wenn dem nicht so ist, alles gut :thumbup:Ist ja jetzt scheinbar eh nicht mehr relevant für die neue PO.

    Ich kann aber allen Neuren hier nur raten, lieber ein Praktikum zu machen anstelle eines (zweiten) ADPs, oder was auch immer die neue Regelung ist. Es ist immer deutlich besser für den Lebenslauf und auch generell als Erfahrung. Man hat auch so mal die Chance, in eine Branche oder ein Unternehmen reinzuschnupper, ohne irgendwelche Zwänge oder sonst groß Zeit zu verlieren, wie es eventuell im Job wäre, der einem dann nicht gefällt, man aber nicht so schnell rauskommt. Nur meine Meinung ;)

  • Ich freue mich, meine Erfahrungen bezüglich des Praktikumsgehalts mit Ihnen zu teilen. Zurzeit arbeite ich als CFD-Ingenieur Praktikant für ein großes Software-unternehmen, das seinen Hauptsitz in Frankreich hat und weltweit mehr als 20.000 Mitarbeiter beschäftigt.


    Arbeitsstunden: 40h/Woche. Die Arbeitszeiten sind flexibel.


    Standort: Ich arbeite derzeit im Büro in Stuttgart. Aber das Unternehmen bietet die Möglichkeit, remote zu arbeiten.


    Gehalt: Mein Bruttogehalt beträgt ~2100 EUR pro Monat, was nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben ein Nettogehalt von ~1520 EUR ergibt.