Hallo zusammen,
ich möchte an dieser Stelle meine Meinung zum Thema Praktikum in der neuen Prüfungsordnung teilen.
Mit Beginn der neuen Prüfungsordnung ist das 12-wöchige Praktikum im Master nicht mehr Pflicht. Dafür kann man ein ADP durch eine externe Projektarbeit (Praktikum) ersetzen.
Da der Aufwand eine solche externe Projektarbeit zu organisieren deutlich höher als ein ADP an der Uni ist, kann ich mir vorstellen, dass in Zukunft viele auf das Praktikum verzichten werden.
Rückblickend war für mich persönlich das Praktikum eine der wertvollsten Erfahrungen im Master: Wie schaut der Arbeitsalltag aus? Welche Aufgaben hat man üblicherweise so? Wie ist der Zusammenhalt im Unternehmen/Team? Steuern/Krankenversicherung? Wie viel Zeit bleibt bei der Arbeitszeit für mich übrig? Wie viel Zeit verbringe ich mit Pendeln? Wie viel arbeiten andere im Unternehmen? Gefällt mir das Themengebiet? Kann ich mir vorstellen da später zu arbeiten? Muss ich vielleicht meine Ziele überdenken? Hat mir die Arbeit Spaß gemacht? Was müsste sich ändern damit mir die Arbeit Spaß macht? Was fehlt mir?
All diese Fragen hätte ich für mich nicht ohne das Praktikum beantworten können. Daher möchte ich all denen raten, die sich fragen, ob sie ein Praktikum machen sollen: Macht ein Praktikum.
Praktika sind heute nicht mehr so schlecht bezahlt wie früher. Im Thread zum Thema Gehalt im Praktikum (Über Gehalt spricht man nicht... Teil 2: Praktikum) wird außerdem deutlich, dass viele Unternehmen zum Gehalt noch zusätzliche Dinge (z.B.: Mittagessen, Mitarbeiterrabatte auf die Produkte, Jobticket, Firmenaktien, etc.) anbieten. Die verlängerte Studienzeit sind die gesammelten Erfahrungen aus meiner Sicht vollkommen Wert. Ohne ein Praktikum und ohne vorherige Berufserfahrung läuft man meiner Meinung nach Gefahr, im ersten Job sehr schnell enttäuscht und demotiviert zu werden, da vieles durch die mangelnde Erfahrung nicht der Erwartung entspricht.
Ich hoffe, ich konnte meinen Punkt rüberbringen und dem ein oder anderen bei der Entscheidung helfen.