Master, ja oder nein?

  • Hi Leute :)

    Ich stehe gerade vor der Entscheidung, ob ich mein Master machen soll oder nicht. Die Hauptfrage, die ich mir noch stelle ist, lohnt sich das überhaupt? Ich habe gesehen, dass man ca. 400-500 mehr Einstiegsgehalt erhält. Warum machen so viele Master? Wenn man das ausrechnet, dann hat man am Ende seines Lebens keinen so großen Gewinn gemacht vom Gehalt her, da man ja 2 Jahre Arbeitszeit verliert. Oder ist das nicht so wie ich denke? Hat man deutlich größere Chancen auf Aufstieg mit dem Master, sodass man mit den Jahren deutlich mehr verdient als am Anfang?

    Das alles bezieht sich auf allgemeiner Maschinenbau

    Danke Euch :)

  • Bin zwar Elektrotechniker, aber denke das lässt sich übertragen von was ich so gehört habe. Meine Gründe:

    • Erheblich bessere Abschlussnote im Master -> Bessere Bewerbung -> besserer Job und mehr Geld -> Schneeballsystem
    • Implizit zu dem oberen Punkt: Master ist viel einfacher. Tut im Vergleich zum Bachelor nicht mehr weh. Das Schlimmste hat man überstanden.
    • Bin jung. Gleich machen ist leichter und ich bereue später nicht, es nicht gemacht zu haben
    • Gegebenenfalls Promotionsabsichten
    • Was ich für Leute im Studium sehe... Lieber Master machen und noch etwas Kompetenz dazugewinnen -> mehr Wissen -> besserer Eindruck beim Arbeitgeber -> leichterer/schnellerer Aufstieg
    • Mehr Jobmöglichkeiten. Vielleicht auch in einem Bereich der generell bessere Aufstiegschancen ermöglicht
    • Habs nicht nachgeschaut, aber jede Wette, dass es aufs Arbeitsleben gerechnet im schnitt mehr bringt als nur 500€ im Jahr
  • Was ich für Leute im Studium sehe... Lieber Master machen und noch etwas Kompetenz dazugewinnen -> mehr Wissen -> besserer Eindruck beim Arbeitgeber -> leichterer/schnellerer Aufstieg

    Guten Abend, das wäre mein Hauptgrund. Ich hab mich nach dem Bachelor nicht berufsqualifiziert gefühlt und jetzt mitten im Master entwickeln sich erst die ganzen Kompetenzen. Kann sein dass da andere nach dem Bachelor schon viel weiter waren. Die Frage musst du dir halt stellen. Ich denke wenn du schon so viele Kompetenzen entwickelt hast dass du den Master nicht brauchst um den angestrebten Beruf auszuüben, dann brauchst du ihn auch nicht machen. Gruß famster

  • Ich bin jetzt schon ein paar Jahre aus dem Studium und würde auf jeden Fall wieder den Master machen. Der Bachelor ist eher eine große Prüfung und der Master dann das wo man wirklich machen kann, was man akademisch will. Hinterher gibt es so viele Variablen die die Karriere bestimmen, dass es schwer ist das einzig an einem Master fest zu machen, aber für einen persönlich, finde ich ihn sehr wertvoll.

  • Gude, ob man den Master machen möchte, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Für mich stand er aber schon immer für den "schönen Teil" des Studiums. Der Teil, in dem ich die Module belegen und Projekte bearbeiten kann, auf die ich richtig Bock habe und die meinen persönlichen Interessen entsprechen, nachdem ich mich durch die ganzen Grundlagen gekämpft habe.

    Dass er darüber hinaus zu wesentlich besseren Job-, Aufstiegs- und damit Gehaltschancen verhilft, hat Nikoo ja schon sehr richtig aufgeführt. Je nach Unternehmen, Branche, etc. können das durchaus 100-300€ im Monat sein.

    Ob es sich diesbezüglich "lohnt", kommt also auf die eigenen Prioritäten und die Firma an. Aber falls es jemandem im erster Linie ums Geld oder nen Job in der Chefetage geht, gibt es auch einfachere Möglichkeiten als Maschbau zu studieren. :D


    LG Phil

  • Aus persönlicher Erfahrung:

    Der Bachelor ist einen Dreck wert… Habe mich vor kurzem beworben und das lief so gut, dass ich nun im 2. Mastersemester bin😂

    Wenn du nicht eine „verwandte“ Ausbildung hast, die maschinenbaulich reinpasst, oder durch Praktika auf die Stelle vorbereitet bist, dann sei gefasst auf positive Rückmeldequoten im einstelligen Prozentbereich.

    Fang den Master an, es sei denn du hast eine bessere Alternative. Abbrechen kannst du immer. Reinkommen ist direkt nach dem Bachelor kein Aufwand

  • Es geht doch beim Studium nicht um das, was man später verdient, sondern um das Interesse am Fach und im Master lohnt sich dann endlich der Bachelor, da man das wählen kann, was einen interessiert und Spaß macht; mal ganz abgesehen von besseren Karriere- bzw. Jobaussichten, wobei diese nicht nur mehr Gehalt, sondern vor allem eine größere Auswahl an Jobs bedeuten, so dass man eher einen Job bekommt, der einen wirklich fasziniert und begeistert.

  • Zudem gibt es auch einige Jobs, bei denen deutlich ein Master bzw. Diplom verlangt wird. Das ist gerade bei großen Konzernen und interessanten, gut bezahlten Stellen der Fall. Das heißt an solche Jobs kommst du beim Einstieg ohne Master gar nicht heran.


    Und wie viele hier schon gesagt haben, ist deine Konkurrenz einfach größer. Mit dem Bachelor bist du teilweise bei manchen Stellen mit einem Techniker gleich gestellt.

  • Es nicht so schwarz-weiß. Ich habe den Master angefangen und nach einem Semester abgebrochen, weil ich ein gutes Angebot bekommen habe (über Dienstleister in einen Konzern in der Automobilindustrie, große Übernahmechancen, Einstiegsgehalt sehr gut). Ich habe mich mal umgehört bei Kollegen, ob ein fehlender Master jetzt noch im Weg steht. Sie selbst haben Master (2 Lead Ingenieure + ein Technischer Direktor)aber konnten bestätigen, dass es absolut keinen Unterschied mehr macht. Nach dem der Fuß im Unternehmen ist, zählen nur noch die Leistungen im Job. Natürlich gibt es Stellen mit einem ausgeprägten wissenschaftlichen Anspruch, die nur auf Master Absolventen und doch gleich lieber Promovierte abzielen. Aber sie sind definitiv eher Exoten auf dem Jobmarkt.


    Ich sags mal so, wenn du bspw. als Konstrukteur arbeiten willst und den Schwerpunkt in deinem Bachelor entsprechend gelegt hast, wirst du bessere Chancen auf dem Jobmarkt haben wenn du ein Praktikum in dem Bereich hast als kein Praktikum aber dafür Master.

    TU‘ler sind voll die Idealisten, ich zähle mich dazu und ex TUD Kollegen hier sagen das auch. Aber die tägliche Arbeit als Ingenieur ist wirklich weit davon entfernt. Umgang mit Stress und die Aufnahme von technischen Informationen sind die wichtigsten Dinge, die mir die TUD mitgegeben hat.

  • Hi,




    ich persönlich würde den Master auf jeden Fall nochmal machen. Die Argumente wurden schon alle genannt, ich wollte nur konkrete Zahlen aus meinem Betrieb beisteuern, was das Gehalt anbetrifft.


    Als Bachelor-Absolvent würde man mit ca. 57k einsteigen, als Master mit 65,5k. Und Bachelor-Absolventen bekommen in meiner Firma erstmal nur einen Jahresvertrag, Master-Absolventen werden direkt unbefristet eingestellt.


    Das ist nur die Erfahrung aus meiner Firma, die oben genannten Argumente gegen den Master sind durchaus valide. Dass zwischen Bachelor und Master weniger Unterschied gemacht wird, habe ich auch in meinem Praktikum bei Daimler gehört.




    VG

  • ist das bei dir im Unternehmen mit Tarif? Oder sind das nur Werksverträge?

  • Hi MaschinenbauStudent, das Unternehmen ist tarifgebunden (IG Metall).

    ah, voll gut! Also wie wird man mit Bachelor eingruppiert? E9? Und dann mit Master wahrscheinlich E11?

  • Ich habe auch einen Master gemacht und bin der Meinung, dass man den Master vor allem für sich selber macht.

    Klar gibt es Unternehmen, bei denen ein höheres Einstiegsgehalt durch ein Master winkt. Genauso gibt es aber auch Unternehmen (z.B. Deutsche Bahn oder TE Connectivity), die gehaltstechnisch keinen Unterschied zwischen BA und MA machen.

    Tatsächlich ist der Master deutlich einfacher und du kannst herausfinden, welche Interessen du hast. Wenn du das schon weißt und ein gutes Angebot nach deinem Bachelor hast, dann würde ich das Angebot annehmen.