Was sich beim Zeichnen der Welle (bei mir und vielen anderen) in Bezug auf die grundsätzliche Vorgehensweise bewährt hat:
1. Am Wellenende beginnen, das einem gegebenfalls vorgegeben wird. Nehmen wir mal an, das Wellenende ist links.
2. Die Welle bis zu ihrem anderen Ende gestalten. Dabei das komplette Wellenpaket entlang der Welle nach rechts gestalten. Wenn also direkt rechts von dem in Punkt 1 genannten Wellenende ein Radialwellendichtring kommt, die Welle entsprechend gestalten und RWDR zeichnen. Danach kommt wahrscheinlich ein Lager, das mit einem Sicherungsring oder einer Nutmutter gesichert ist. Also Welle entsprechend gestalten und Lager-/Sicherungspaket zeichnen. Auf diese Weise weitermachen bis zum anderen Ende. Irgendwann hat man im Gefühl, an welcher Stelle der Welle der Teil mit dem größten Durchmesser kommt.
(Ergänzung: An den gezeichneten Lagern am besten schon die Gehäuse andeuten!)
3. Nicht vergessen: Währenddessen immer schön auf der Strichskizze schauen, welche Lageranordnung gewählt wird.
4. Wenn die erste Welle fertig ist, mit der zweiten weitermachen. Übergangspunkt ist meistens eine Zahnradpaarung.
5. Wenn Hohlwellen vorkommen, bietet es sich an, Hohlwelle und darin liegende Vollwelle in einem Rutsch durch zu zeichnen, wie in Punkt 2 beschrieben.
6. Auf Montierbarkeit muss man ja sowieso immer denken. Wenn das Gehäuse senkrecht zur Wellenebene geteilt wird, muss man aber besonders darauf achten! Hier kann man viel falsch machen. Hier zahlt sichs aus, viel geübt zu haben.
Zumindest bis zu diesem Punkt sollte man in der Klausur hoffentlich kommen, sonst hat man wahrscheinlich eh verkackt.
Wenn dann wenig Zeit bleibt, kann man mit paar groben Strichen das Gehäuse aus den angedeuteten Gehäusestücken aus Punkt 2 zusammenzimmern, so dass wenigstens die Funktion gegeben ist. Lagerdeckel drauf, irgendwo ne Schraube zeichnen und gut is. Wenn mehr Zeit bleibt, macht man das gleiche, aber ordentlich. Soll heißen, Wanddicken beachten, zusätzlich auf eine auf gute Verteilung der Bohrlöcher und eine eindeutige Schraffur achten.
Ansonsten ist in jeder Zeichnung bislang ein Gimmick drin gewesen, das so noch nicht da war. Da im Zweifel, wie Nospheratu schon erwähnt hat, wenn möglich erstmal drauf verzichten und an anderen Stellen die sicheren Punkte einfahren.
Generelle Tips:
- Versuchen, aufs Lineal zu verzichten. Dauert sonst zu lang.
- Immer die Montierbarkeit und Funktionstüchtigkeit im Auge behalten, gibt sonst massiven Punktabzug.
- Doppelpassungen können als Einschränkung der Funktionstüchtigkeit gelten --> Punktabzug.
- Mind. 10 Zeichnungen gezeichnet haben bis zur Klausur, schwierige gegebenenfalls mehrmals. Besser noch mehr. Die Standardbauteile und -verbindungen (alle möglichen Radial-/Axial-/Kegelrollen-/Schießmichtot-Lager, Nutmutter, RWDR, O-Ring, Lagerdeckel, Sicherungsring, Schrauben, Querpressverband, Passfedern) müssen ohne viel Nachdenken sitzen. Außerdem kriegt man so ein Gefühl für die Dimensionierung der Wellenabschnitte (Wo wird die Welle um wieviel dicker, schmaler, etc.).
Hoffe, das konnte irgendwie helfen.