Erfahrungen - Niederländisch 1

  • Hey,

    hier findet ihr meine Erfahrungen zum Fach Niederländisch 1 im Studium Generale des Maschinenbau-Masters:


    NL - NIEDERLÄNDISCH 1 - ERFAHRUNGEN - SOSE 19


    Niederländisch 1

    Herr Ziel, Sprachenzentrum

    Sommersemester, Studium Generale, 3 CP

    Schriftliche Prüfung


    Unterricht: Mi 16:15 - 17:55 (Anwesenheitspflicht)

    Unterlagen im Kurs ausgeteilt (und theoretisch Lehrbuch)


    Inhalt:

    In diesem Sprachkurs wird Niederländisch für Anfänger/innen unterrichtet. Dabei lernt man, sich vorzustellen, einfache Sätze zu bilden und vor allem, Ähnlichkeiten zum Deutschen zu erkennen. Außerdem kommen Ausspracheregeln, Verbformen, Personal- und Possessivpronomen, Pluralbildung, Verkleinerungsformen, Fragewörter sowie Präpositionen zur Sprache. Zudem werden ein paar Informationen zu den Niederlanden vermittelt.


    Voraussetzungen:

    Zur Teilnahme wird eine fristgerechte und vom Sprachenzentrum akzeptierte Anmeldung benötigt. Anmerkung: Informationen zu Sprachkursen gibt es beim Sprachenzentrum (online), dieses Jahr war die Anmeldung Anfang/Mitte April, dabei gab es priorisierte Plätze im Niederländisch-Sprachkurs für Studierende, die ein Auslandssemester in Belgien oder den Niederlanden machen.

    Deutschkenntnisse auf sehr hohem oder muttersprachlichem Niveau sind hilfreich (geht wahrscheinlich auch mit schlechteren Deutschkenntnissen, aber dann wird man sich im Vergleich zu allen anderen relativ schwer tun, da Niederländisch dem Deutschen eben doch unglaublich ähnlich ist und Grammatik bzw. Vokabeln wiederholt mit "wie im Deutschen" erklärt werden).


    Ablauf:

    Im Sprachkurs gilt Anwesenheitspflicht, man darf an maximal zwei Terminen fehlen. Mein Eindruck war, dass das nicht streng gehandhabt wurde und man, wenn man nett gefragt hat, auch ein drittes Mal fehlen konnte.

    Der Unterricht findet die meiste Zeit in großer Runde statt: Herr Ziel (Niederländer) stellt Fragen auf Niederländisch, darauf wird geantwortet; manchmal werden neue Grammatik und neue Vokabeln eingeführt, das geschieht entweder an der Tafel oder mit ausgeteilten Übungsblättern, von denen reihum vorgelesen wird.

    Das angegebene Lehrbuch benötigt man für den Kurs nicht, Unterlagen (kopierte Blätter mit Grammatik und Übungen) werden ausgeteilt.

    Im Rückblick hätte ich es für meinen persönlichen Lernerfolg am gewinnbringendsten gefunden, wenn ich mir ein gutes Lehrbuch gekauft hätte. Ich hatte das angegebene Buch gekauft, fand dieses jedoch relativ schlecht aufbereitet (und man brauchte es für den Unterricht wie gesagt nicht), hätte mir aber schon ein gutes Buch zum Nachschlagen und Üben gewünscht.

    Die Atmosphäre im Sprachkurs ist sehr locker, man wird ermuntert, einfach zu probieren. Es ist erstaunlich, wie viel man mit ein bisschen Raten und Deutsch-Englisch-Mischen auf Niederländisch ausdrücken kann. Die Ähnlichkeit zwischen Deutsch und Niederländisch wird betont.

    Herr Ziel ist Grundschullehrer von Beruf, das zeigt sich auch an seiner Art des Unterrichts, schon allein an der Schreibschrift, mit der er an die Tafel schreibt, und er hat eine Vorliebe für Witze (über die Witzigkeit lässt sich streiten), deswegen nutzt er gerne Gelegenheiten, aus seinen niederländischen Witzebüchern vorzulesen.

    Es gab so gut wie nie Hausaufgaben.


    Prüfung:

    Der Niederländisch-Sprachkurs kann entweder als "nur Teilnahme"-Modul (dann ist als Bewertung nur "bestanden" oder "nicht bestanden" möglich und es gibt keine CP, daher ist diese Option wohl für Maschinenbauer/innen nicht relevant) oder als normales Modul mit 3 CP und Benotung belegt werden. Diese Entscheidung kann man sich bis zur Prüfungsanmeldung offenhalten.

    Dazu: Die Anmeldung zu den Klausuren des Sprachenzentrums weicht von den sonstigen Klausuranmeldefristen ab und war dieses Jahr zwischen dem 15. und 30. Juni möglich (nicht vergessen!).

    Die Prüfung ist schriftlich und findet in der letzten Unterrichtsstunde statt (dieses Jahr also am 17. Juli). Man hatte die kompletten 1.5 h Zeit, das war absolut reichlich.

    In der Klausur musste man Lücken ausfüllen, Ausdrücke zuordnen sowie Wörter sortieren, jedoch keine freien Texte schreiben, was den Schwierigkeitsgrad natürlich verringert. Der Aufwand des Niederländisch-Sprachkurses besteht eher in der Anwesenheitspflicht als im tatsächlichen Lernaufwand.

    Die Klausur bestand im Detail aus den folgenden Aufgaben:

    1. Leseverständnis: Einen Text lesen und dann entscheiden, ob Aussagen wahr oder falsch sind

    2. Verbformen

    3. Ausdrücke / Wörter einander zuordnen

    4. Personalpronomen

    5. Possessivpronomen

    6. Satzbau: Wörter in die richtige Reihenfolge bringen

    7. Fragewörter

    8. Plural

    9. Präpositionen

    Die Klausureinsicht fand dieses Jahr am 08. August statt (siehe dazu Informationen des Sprachenzentrums online). Mein Eindruck nach der Klausureinsicht war, dass die Klausur in der Tat sehr leicht, die Punkte-Noten-Zuordnung aber dafür nicht gerade großzügig war.

    Ich hatte eine sehr gute Note. Zum Schnitt der Klausur kann ich leider nichts Verlässliches sagen, da mir auf Tucan nur fünf Ergebnisse angezeigt werden (dort Schnitt 1.9), aber ich gehe stark davon aus, dass niemand durchgefallen ist.


    Einschätzung:

    Kann man machen und ist ganz nett, aber der große Lernerfolg ist ausgeblieben. Der Kurs ermöglicht einen einfachen Einstieg ins Niederländisch-Lernen, jedoch kann man nach dem Kurs eigentlich nichts. Wer einfache CP im Studium Generale sammeln möchte und bereit ist, dafür jede Woche Mittwoch spätnachmittags 1.5 h im Sprachkurs zu sitzen, ist hier richtig. Wer sich (wie ich, die jetzt im Auslandssemester in Belgien ist) erhofft, einen ergiebigen Sprachfortschritt zu erzielen, nicht.

    Dadurch, dass Niederländisch für Deutsche wirklich nicht schwer ist, könnte man mit strukturierterem Unterricht doch sehr viel weiter sein - ein langes Wochenende mit einem guten Lehrbuch hätte wahrscheinlich genauso viel Lernerfolg gebracht wie der Sprachkurs. Ich fand den Unterricht unstrukturiert und nicht gut durchdacht.

    Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich Niederländisch für eine süße Sprache halte (Finnisch, wozu ich wegen meines Auslandssemesters im Bachelor auch einen Sprachkurs belegt hatte, zwar auch, aber Niederländisch ist doch bedeutend einfacher...). Der Kurs zeigt gut, dass es nicht schwer ist, zumindest geschriebenes Niederländisch zu verstehen und man nur ein bisschen Übung braucht. Ich habe mir inzwischen die Känguruchroniken auf Niederländisch gekauft, das geht relativ gut.


    Tipp:

    Ich empfehle, zur Unterrichtsstunde vor der Klausur zu gehen, da dort Beispiele für Prüfungsaufgaben genannt werden.

    Außerdem ist es wichtig, die Fristen des Sprachenzentrums zur Kurs- und Prüfungsanmeldung zu berücksichtigen.


    Bei Fragen zu meinem Bericht könnt ihr die gerne hier stellen.


    Liebe Grüße


    Melly