Prozesse im Fahrradantrieb

  • Eigentlich müsste das doch relativ einfach sein (es sei denn, ich habe es selbst nicht richtig verstanden ;-))

    1) Gesamtprozess: Fahrradfahren

    Teilprozesse:

    1) aufsteigen (das machst du)

    2) ins Pedal treten -->Produkt: Kurbeltrieb mit Pedal und Kette und Ritzel und Rad und Rahmen, die das alles zusammenhalten und ermöglichen

    3)gleichgewichthalten (das machst wieder du)

    4) weitertreten und Gleichgewichthalten (das machst du, mithilfe des Produktes Kurbeltrieb etc.)

    5) Schalten und Bremsen (Produkt: Bremse und Gangschaltung)

    6) Lenken (Produkt: Lenker)

    7)...


    usw.... all das, was man eben beim Fahrradfahren macht. DAs oben kannst du sicher noch weiter aufdröseln nach Belieben.


    Ich glaube, das Problem ist, dass du den Prozess nicht von der Funktion trennst. Ein Prozess kann (eben beim Fahrradfahren) dich als Nutzer beinhalten, der selbst auch am Prozess beteiligt ist, die Funktionsstruktur hingegen bezieht sich nur auf das Produkt.

    Gewalt ist keine Lösung, aber ein guter Anfang!

  • Danke für die schnelle Antwort!
    aber das sind doch alles in allem Nutzungsprozesse - und haben nicht viel mit dem Antrieb zu tun oder?

    Ich erinnere mich an ein Prüfungsprotokoll, in dem es hieß "5 Prozesse für das Produkt beschreiben - keine Nutzungsprozesse". Aber gerade da finde ichs unglaublich schwer, Prozess von Funktion zu trennen - z.B. Kraft einleiten, Wandeln von rotatorischer in translatorische Energie, etc etc...

  • Mir war nicht bekannt, dass da ein Unterschied bestehen könnte... So, wie ich die Erläuterungen auf S.55 Skript verstehe, gibt es da keinen Unterschied. Nun gibt es drei Möglichkeiten:
    1) Du und ich haben das beide nicht richtig gecheckt
    2) Der Protokollant hat da was vercheckt bei seiner Beschreibung
    3) Der Assi, der die Frage gestellt hat, hat das vercheckt.

    3) halte ich für unwahrscheinlich, also eher 1) oder 2)

    Gewalt ist keine Lösung, aber ein guter Anfang!

  • Also das gleiche sind die 2 auf keinen Fall, ich hab schon öfter gelesen, die Funtionen seien die Werkzeuge zur Durchführung des Prozesses. Ich kann also auch ein Loch mit den Händen buddeln(Prozess), aber der Bagger hilft mir das effizienter zu erledigen(Funktion).

    Irgendwie macht das ja auch Sinn - nur fallen mir keine Prozesse in diesem blöden Antrieb ein, die man nicht genauso als Funktionen beschreiben könnte...

    Noch jemand Ideen?

  • Nein, ich meinte nicht, dass zwischen Funktion und Prozess kein Unterschied besteht, sondern dass zwischen Prozess und Nutzungsprozess nach meinem Verständnis und den Ausführungen im Skript zufolge kein Unterschied besteht...

    EDIT:

    Bei deinem Beispiel ist die Sache, glaube ich, eher umgekehrt:
    der Prozess ist Loch ausheben, das Produkt/Mittel ist der Bagger, und der BAgger führt die Funktionen aus:

    Signal und el./Brennwertenergie transfomieren in ausgehobenes Loch.

    Nach meinem Verständnis ist die Funktion das abstraktere als der Prozess, was ja auch in der Definition der Funktion zum Ausdruck kommt, nämlich, dass es sich um eine lösungsneutrale (!!!) Formulierung handelt!!! Ein Prozess kann aber auch konkretes beinhalten (Vgl. Bohrmaschinenbeispiel im Skript)

    Gewalt ist keine Lösung, aber ein guter Anfang!

    Einmal editiert, zuletzt von tetzlaff2 (1. Februar 2009 um 22:58)

  • Hallo,

    ich dachte bisher es gibt keinen richtigen Unterschied zwischen Prozess und Funktion.

    Wenn man ne Kaffeemaschine nimmt. Laut Skript S.56 ist Kaffe kochen ein Prozess. Gleichzeitig ist es imo aber auch eine Funktion die eine Kaffeemaschine ausführt.
    Allenfalls sind Prozesse etwas genereller zu sehen, während sich Funktionen schon an Lösungen orientieren.

    Ich finde bei dem Antriebsbeispiel ist es etwas schwer mit den Prozessen, da sie es ja keine festen Anfangszustände gibt, da es ein kontinuielicher Prozess ist.

    Ich würde aber sowas in der Art wie: "Menschliche Energie in Vortrieb umsetzen" als Prozess ansehen. Nur gibt es da keinen richtigen zeitlichen Anfangs und Endzustand.

  • Zitat

    Original von Timsen

    Ich würde aber sowas in der Art wie: "Menschliche Energie in Vortrieb umsetzen" als Prozess ansehen. Nur gibt es da keinen richtigen zeitlichen Anfangs und Endzustand.

    denke schon dass du recht hast mit eingangsgroße ist in unserem fall halt muskelkraft und ausgangsgröße der vortrieb. ob die sich jetzt zeitlich überlagern oder nicht ist doch eigendlich egal .

    beim prozess würd ich noch das produkt irgendwie mit erwähnen

    Einmal editiert, zuletzt von gotau (2. Februar 2009 um 12:58)

  • also funktion beim antrieb ist für mich:
    minimalstruktur:

    trans-U->rot-U->trans

    also translatorische bewegung der beine (hab ich jetzt mal so gesagt, kann man vllt auch was anderes begründen) in rotation des rades umwandeln und dann in translation des fahrrades.
    die kette wäre ein zusätzliches L-glied, eine schaltung ein U mit signaleingang etc.

    den prozess seh ich wie Timsen :]

    "Es scheint, dass für Erfolg in der Wissenschaft oder in der Kunst ein Schuss Autismus erforderlich ist."
    Hans Asperger, Problems of infantile autism. Journal of the National Autistic Society, London, 1979