Aufgabe 4-3: Verwaltungsgemeinkostenzuschlag?!

  • Hallo!

    Ich rechne gerade ein bisschen rum und verstehe bei der Aufgabe 4-3 folgendes nicht:

    Warum werden die Verwaltungsgemeinkosten (177.210 €) in der Lösung nicht verwendet? Ich dachte, ich setze die ins Verhältnis zu den gesamten Herstellkosten (also für alle Produkte) und schlage sie dann wiederum anteilig den einzelnen Herstellkosten jedes Produktes zu, um so meine Selbstkosten zu kriegen. In der Lösung machen sie das aber nur mit den Vertriebsgemeinkosten, die Verwaltungsgemeinkosten tauchen kein einziges Mal mehr auf.

    Bin ich doof, oder haben die das unterschlagen?

  • Du bist leider doof.
    Die tauchen auf... In der letzten Zeile der Tabelle ist nur vorne kein "Name", aber die 1,68€ bei Produkt K sind der Anteil der Verwaltungsgemeinkosten (Satz sind 8% auf 21€). Man dachte sich offenbar nur, man könne die Beschriftung in der Tabelle einfach weglassen und müsste auch keinen Rechenweg angeben...

  • Aha! Gut, akzeptiert.

    Aber warum berechnen die den Zuschlagsatz auf Basis der Herstellkosten der verkauften Menge und nicht mit der tatsächlich produzierten?

    In meiner Welt mache ich so eine Kalkulation, BEVOR ich Produkte verkaufe - sonst hab ich ja keinerlei Anhaltspunkte, wie ich meinen Preis festlegen muss. Ich hab daher mit der produzierten Menge gerechnet, denn nur so bekomme ich eine Aussage darüber, was mich als Unternehmen das Stück "kostet". Wenn ich Vertrieb und Verwaltung nun ausschließlich auf die verkauften Stückzahlen umlege, mache ich natürlich weniger Verlust durch den Produktionsüberschuss; aber ich kann doch nicht die Selbstkosten erst dann berechnen, wenn ich schon eine ganze Menge verkauft habe?!

    Ich finde das ganze irgendwie nicht stichhaltig. Abgesehen davon, ist auf die Musterlösung auch kein Verlass. Rechenfehler und z.T. andere Zahlenwerte als in den Angaben. Wahrscheinlich ist das Absicht und soll die Beschäftigung mit der Materie fördern...

    Edit: Und wie zur Hölle ist es möglich, 1.500 Einheiten mehr zu verkaufen als produziert wurden?!

  • Beim Vertrieb ist es ja nur logisch, dass man die tatsächlich verkauften Produkte bzw. deren Kosten heranzieht - alle anderen haben ja nichts mit dem Vertrieb am Hut, da sie ja nur ins Lager wandern. Warum man das bei der Verwaltung auch so macht, kann ich dir nicht erklären - u.U. wird da aber genauso argumentiert und die Kosten für die Aufnahme ins Lager werden unterschlagen.

    Der Verkauf von 1.500 Einheiten mehr ist möglich, in dem man einfach annimmt, 1.500 lägen noch im Lager und man könnte sie Entnehmen, damit die Tabelle nicht so leer aussieht. Genauso wie Überschuss ins Lager wandert, wird zusätzlicher Bedarf einfach dem Lager entnommen. Nenn es Willkür, nenn es wie du willst, ich werd's in der Klausur genauso machen...

    Ja, die Musterlösung ist teilweise echt schlimm - da ist 32*2,5 auch 34,5...

  • Hm, also ich würde die Verwaltungsgemeinkosten auch auf die Produktionsmenge beziehen, da die Verwaltungskosten unabhängig von Verkaufszahlen oder -mengen sind. Anders als Vertriebskosten. Lieferung zum Kunden oder an Verkaufsstellen sind abhängig vom Verkauf (zu einem gewissen Grad). Diese würde ich von der Verkaufsanzahl bzw. -menge berechnen.

    Aber das ist sowas, das würde ich in der Klausur den Hiwi fragen und wenn der zu bockig ist, was dazu zu sagen kann man beides ausrechnen, mit begründung, oder sich aufs Skript reduzieren, das wäre die Nummer sicher.

    Jemand schon was zu der Bilanzierung rausgefunden?

  • Auf Seite 50 des Skriptes steht ja ganz deutlich: [tex]Verwaltungs-Kst = \frac{Verwaltungs-Gemeinkosten}{Herstellkosten \, d. \,abgesetzten \,Produkte}[/tex]
    Das klärt zwar die Frage nach dem Warum nicht, aber für mich ist es eindeutig, was ich in der Klausur machen werde. Werde morgen mal meine beiden Betriebswirte in der Familie konsultieren - mal sehen, an wieviel die beiden sich noch erinnern.

  • Ich denk mal das ist einfach ne Absicherung. Wenn man die Verwaltungskosten auf alle produzierten Artikel abschlägt, macht man Verlust bzw. weniger Gewinn wenn ich nicht alles verkaufen kann ... deshalb schätzt man, wieviel man verkauft und rechnet auf die dann die Verwaltungskosten drauf.

  • Okay, mein Bruder hat mir zwar keine verlässliche Antwort gegeben, aber er hat es sich so erklärt:
    Auf Grund der Rentabilitätsrechnung, geht er davon aus, dass man nur die verkauften Produkte heranzieht, damit man beurteilen kann, ob die Verwaltungskosten durch die tatsächlich verkauften Produkte wieder eingetrieben werden können. Die hergestellten, und damit ggf. eingelagerte Produkte, können die Kosten für die Verwaltung in erster Linie ja nicht decken, sondern nur die verkauften.

    Ansonste rät er uns übrigens solche Definitonen bzw. Kennzahlen in der BWL einfach hinzunehmen und weder nach Logik oder Sinn zu fragen.

  • ich versteh diese musterlösung nicht.

    In der Lösung steht Lohneinzelkosten (aus den Stückeinzelkosten errechnen)

    ok. klingt ja einfach

    also

    F1: (5*392.000+2*392.000+3*392.000)/10 -> in der musterlösung wird durch 8 geteilt ??? ok könnte rechenfehler sein 5 +2 +3 ergab bei mir versehentlich auch 8 :)

    F2: (3*378.000+2*378.000)/5 -> in ml wird durch 9 geteilt. Wie zu teufel kommen die auf 9?

    und bei F3: teilen die durch 8.25 um auf Lohneinzelkosten von 210.000 zu kommen.

    Wie zum Geier rechnen die da?

  • Die Lohnkosten insgesamt errechnest du ja, indem du die jeweils produzierten Stückzahlen mit den entsprechenden Fertigungseinzelkosten multiplizierst. Also hier:
    F1= 50.000 x 5 + 30.000 x 2 + 60.000 x 3 = 490.000

    Den Zuschlagsatz kriegst du, wenn du die GK1 (392.0000) dadurch dividierst, das sind dann 80%.

    Bei F2 und F3 funktionierts genauso:
    F2: 50.000 x 3 + 30.000 x 2 + 60.000 x 0 = 210.000
    F3: 50.000 x 0 + 30.000 x 4 + 60.000 x 1,50 = 210.000

    Beantwortet das deine Frage?

  • danke, das hilft mir sehr. :)

    aber eine frage hab ich noch

    woher bekomm ich die Stückzahlen?

    ich hab nur das script aus der DB und da sind bei der Aufgabe 4.3 nur die Gemeinkosten und die einzelkosten €/stück für die Produkte K, L und M gegeben.

  • Hallo

    Ich habe noch ein Problem mit der Aufgabe und stehe wohl total auf dem Schlauch!
    Zur Berechnung des Vertriebszuschlages müssen ja die Herstellkosten der verkauften Mengen berechnet werden. Okay, so weit verstanden, aber wie kommt er z.B. für das Produkt K auf 735.000?
    Es wurden 35.000 Stück verkauft, also ergeben sich Stückkosten von 21€. Auf die 21€ komme ich aber nicht...

    Wenn ich alle Einzelkosten für K addiere, komme ich auf 11,24€. Wie wurstet man da noch die Gemeinkosten mit rein?

    Danke für die Hilfe! :)

  • Mit dem Zuschlagsfaktor: Faktor=EK/GM (EK=Einzelkosten_gesamt; GK=Gemeinkosten_gesamt)
    Den Faktor berechnest du für jeder Fertigunseinheit und für Vertrieb sowie Verwaltung. Da muss man dann noch drauf achten, ob man Bezug auf alle Teile oder nur auf die Produzierten Teile nehmen muss. Wurde aber in anderen Themen hier schon druch diskutiert. Wer suche der findet ;)

    Das heißt wenn deine Einzelkosten des Teils 5€ sind und dein Zuschlagsfaktor 20% (0,2) sind, dann ergeben sich kosten von 6€

  • Hi, danke für die Antwort, wie ich die Zuschlagssätze berechnen muss ist mir aber schon klar. Der Faktor ist übrigens GM/EK und nicht EK/GM (um Verwirrungen zu vermeiden) ;)
    Ich hab einfach das Problem überhaupt erstmal die Herstellkosten für die verkauften Mengen zu berechnen. Über die Zuschlagssätze von F1, F2, F3 und MAT komm ich da doch nicht hin oder?
    Kannst du mir bitte vorrechnen, wie man für K auf 735.000 kommt?

    Es fällt mir grad wie Schuppen vor die Augen! Man berechnet die Fertigungsgemeinkosten über die zuvor berrechneten Zuschlagssätze direkt aus den Fertigungseinzelkosten! Dann kommt man auch auf die 21€ pro Stück Herstellkosten für K :thumbup:
    Also Danke nochmal für den Hinweis auf die Zuschlagssätze ;)

    Ich denke aber nicht, dass die Aufgabe in der Klausur drankommt.. Alle Rechnungen in der Klausur waren eigentlich nicht über dem Niveau der Beispiele aus der Vorlesung.

  • Du bist leider doof.
    Die tauchen auf... In der letzten Zeile der Tabelle ist nur vorne kein "Name", aber die 1,68€ bei Produkt K sind der Anteil der Verwaltungsgemeinkosten (Satz sind 8% auf 21€). Man dachte sich offenbar nur, man könne die Beschriftung in der Tabelle einfach weglassen und müsste auch keinen Rechenweg angeben...

    Auch wenn das Thema schon ein Jahr alt ist.. weiß jemand wie man auf diese 8% kommt?

    Wenn ich den Zuschlagssatz für die Verwaltungskosten berechnen will, rechne ich Verwaltungs-Gemeinkosten / Herstellkosten d. abgesetzen Produkte.
    Also 177.120 € / 35.000. und komme natürlich auf ein anderes Ergebnis..

    Weiß da jemand weiter?