Aufwand/ Schwierigkeit Klausur

  • Hallo alle zusammen,

    Ich wollte mal in die Runde fragen, wie groß der Aufwand für Auslegung und Optimierung von Fahrzeuggetrieben bzw. wie schwierig die Klausur ist. Ich finde, es hört sich interessant an, habe aber bisschen Angst, dass es eine Killerklausur wie MM2 ist, da es sich wie eine Erweiterungsveranstaltung anhört. Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe. :)


    LG

  • Gude,

    der Aufwand ist pmd-typisch schon relativ hoch, vor allem sind die Vorlesungen und Foliensätze ziemlich länglich.

    Aber dafür dass es mittlerweile 6 CP gibt, find ich den Umfang noch vertretbar. :D

    Mit MM2 kann man das Modul jetzt nur bedingt vergleichen, die Prüfung eher weniger.

    Man sollte natürlich fit im Verstehen von TZ und der Funktion von Maschinenelementen sein, aber denke das erklärt sich von selbst. ^^

    Inhaltlich geht es sowohl um das Gesamtverständnis von Getriebesystemen (Konzepte, Leistungsflüsse, Packaging, etc.), als auch um das identifizieren und verstehen von verschiedensten Kniffen in der Getriebekonstruktion, z.B. was die Funktionsintegration oder die Auslegung von Schmierung und Lagerung angeht.

    Es geht jetzt nicht ultra in die Tiefe, aber ich fand es dennoch sehr interessant und habe mich danach gut informiert gefühlt.

    In der Prüfung war ich relativ angespannt, was aber aber eher daran lag, dass es meine erste mündl. Prüfung an der TU war.

    I.d.R. geht es damit los, dass man eine TZ vorgelegt bekommt, den Leistungsfluss für einen bestimmten Gang einzeichnen muss und danach einige Einstiegsfragen dazu gestellt bekommt.

    Sofern man sich dabei gut schlägt, folgen darauf etwas schwierigere oder eben weniger schwierige Fragen querbeet zum gesamten Stoff der VL (bei mir war es so aus 4 oder 5 Kapiteln).

    Da ich regelmäßig bei den Sprechstunden dabei war und den Meister ein bisschen geärgert habe, wollt er mich in der Prüfung zurückärgern und hat ein paar Sachen gefragt, die nicht Teil der Vorlesung waren.

    Da musste ich zwar ziemlich kämpfen, aber selbst wenn man eine Frage nicht beantworten kann, heißt das nicht dass man verkackt hat. Manche stellt er auch einfach, um ein bisschen deine Grenzen auszutesten.

    Hat am Ende trotzdem für ne sehr gute Note gereicht. :)

    Hoffe das hilft dir weiter!

    VG Phil

  • Die Formeln stehen eher weniger im Fokus und es werden nur grundlegende Formeln erwartet. Ich sollte z.B. mal die Formel für den Fahrwiderstand aufschrieben. Was jedoch vorkommen kann ist, dass er nach einem ziemlich speziellen Sachverhalt bzw. Formel fragt und er dann möchte, dass man dies im Skript heraussucht. Das Skript liegt während der Prüfung ausgedruckt parat und Prof. Kirchner möchte damit abprüfen wie sehr man sich mit dem Skript auseinandergesetzt hat (Das hat er auch genau so in der letzten Sprechstunde angekündigt).

  • Danke Felix, das hilft mir sehr weiter. Wenn du dich noch an weitere Fragen erinnern kannst, dass man einen Eindruck bekommt, würde ich mich sehr freuen. Es gab ja bis jetzt nur einen Vorredner der die Klausur beschrieben hat. Hattest du auch eine Zeichnung vorgelegt bekommen?

  • Ich hatte mal für einen Kumpel zusammengefasst was grob dran kam, das ist auch nicht besonders detailliert und die Prüfung ist auch schon mehr als zwei Monate her, aber ich denke es hilft trotzdem:

    Die Prüfung war sehr entspannt. Es war noch ein anderer Prüfling dabei, am Anfang sollten wir in einer Zeichnung den Kraftfluss im ersten Gang einzeichnen. Ich hatte ein Audi Getriebe, hab ausversehen den Rückwärtsgang eingezeichnet. Durfte dann aber nochmal im richtigen Gang einzeichnen. Der Kraftfluss sollte sehr genau erklärt werden v.a. in der Synchroneinheit. Wir haben die Getriebe dann noch ein bisschen analysiert sind viel auf die Schmierung eingegangen, es wurde z.B. auf einen Ölfänger gedeutet und Prof. Kirchner wollte wissen was das ist und wie das Öl dann durch die Hohlwelle verteilt wird und welche Lager besonders kritisch von der Schmierung sind. Prof. Kirchner stellt manchmal bisschen "gemeine" Fragen z.B. wofür die Passfeder in dem Differential sei was aber eigentlich ein Langloch zum Austritt von Öl war. Das war auch eine Frage die ich in der Sprechstunde gefragt hatte, also das kommt anscheinend auch manchmal vor. Aber er hilft bei so Fragen dann auch weiter, wenn man nicht drauf kommt und erarbeitet die Lösung quasi zusammen. Wir sind auch nochmal auf das Torsen Differential bei meinem Audi Getriebe eingegangen und haben dann verschiedene Themen abgearbeitet, aber es kamen bei weitem nicht alle dran. Wir haben z.B. bisschen länger über Nfz Getriebe gesprochen, wie das mit den Gruppen ist und wie die geschaltet werden. Am Schluss kamen noch Fragen wie man verschiedene Getriebearten am schnellsten kaputt macht. Da hatte ich auch gar keinen Ahnung, kam aber anscheinend auch mal in einer Vorlesung vor. Als letztes kommt dann immer die Frage was man denkt was für ne Note man hat. Hatten uns beide auf 2,0 geschätzt, war dann aber doch für beide eine 1,3. Es werden halt am Anfang eher Grundlagen gefragt und wenn Prof. Kirchner merkt, dass die da sind, geht er mehr in die Details und dann kanns sein dass man einiges nicht gewusst hat, aber bekommt trotzdem noch eine 1,

    Die Folien lagen auf dem Tisch, einmal meinte Prof. Kirchner ich könne doch mal rein schauen, aber ich bin dann noch so drauf gekommen. Das Wolfs Schema kam garnicht dran.

    Die Themen Planetengetriebe, Automatikgetriebe und Wandler haben wir glaube ich auch ganz ausgelassen.

    Zum Lernen würde ich empfehlen lieber die Vorlesungen einmal öfters zu schauen als zu versuchen möglichst viel auswendig zu lernen. In der Prüfung wird unterm Strich eher auf Verständnis abgefragt und weniger Auswendiggelerntes und wenn doch darf man die Details dann im Skript nachschlagen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass es einem negativ angerechnet wenn man etwas im Skript nachschlagen will, man sollte beim Nachschlagen nur zielstrebig vorgehen. Ich hatte relativ viel Zeit in eine Zusammenfassung investiert, deren Umfang dann doch so groß war, dass ich sie nur selten durchgelesen habe, deswegen geht meine Empfehlung eher zum Vorlesung schauen.

    Vielleicht noch ein paar allgemeine Worte zum Fach, da es soweit ich weiß in der neuen Prüfungsordnung in der Automotive Richtung Pflicht ist: Das Fach war sehr interessant und es ist kein Fach vor dem man Angst haben muss. Die Sprechstunde waren sehr gut und obwohl ich in anderen Fächern kein Sprechstunden-Gänger bin habe ich hier jede besucht. In Präsenz ist es wahrscheinlich noch interessanter, da das pmd über einige Vorführbauteile verfügt, die dann gezeigt werden. Wenn man sich nicht für Fahrzeuge interessiert, ist die Vorlesung wahrscheinlich weniger passend, wobei man auch einige Grundlagen der Getriebetechnik wie z.B. Verzahnungsmechanismen, Schmierung und Planetengetriebe beigebracht bekommt. Der Fokus ist aber trotzdem auf Fahrzeuggetrieben, was sich z.B. in den sehr ausführlichen Kapiteln über Schaltungen, Wandler, Fahrkomfort etc. widerspiegelt. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass der Schwerpunkt auf Getrieben für Verbrenner (also Handschalter, Automatikgetriebe und Doppelkupplungsgetriebe liegt). Getriebe für Hybrid und Vollelektrische Autos werden zwar auch in eigenen Kapiteln behandelt, allerdings kamen sie für meinen Geschmack gemessen an ihrer zukünftigen Bedeutung etwas zu kurz. Sehr gut gefallen hat mir dafür das Kapitel über Nutzfahrzeuggetriebe.

    Edit: Die Zeichnung des Getriebes war so oder zumindest sehr ähnlich in den Folien zu finden. Die Zeichnungen in den Folien würde ich also alle durchgehen. Außerdem habe ich mir noch ein paar Getriebe aus dem Buch Fahrzeuggetriebe- Grundlagen, Auswahl, Auslegung und Konstruktion; Kapitel 11 Beispiele ausgeführter Konstruktionen von Fahrzeuggetrieben angeschaut. Das gibt es als Download in der ULB: https://hds.hebis.de/ulbda/Record/HEB452620341